--- Während die New York Times vor dem Abflug George W. Bushs zum Apec-Treffen noch meinte, dass der US-Präsident dort schon abgeschrieben sei, gelingt es diesem doch letztlich, das _Wirtschafts_treffen in eine _politische_ Kundgebung gegen den internationalen Terrorismus umzumüngen. Die Welt beschreibt den gefunden Dreh:
Bush schlägt heftig die Werbetrommel für seinen Anti-Terror-Krieg, während andere Apec-Mitglieder sich lieber stärker auf das Thema Freihandel konzentrieren würden. ... Der US-Präsident nutzte dennoch die Gelegenheit, die asiatischen Regierungen zu verstärkter Kooperation bei der Bekämpfung des internationalen Terrorismus aufzurufen. Schließlich, so seine Erklärung, bedrohe der Terror auch und vor allem die regionale Wirtschaft: "Jede Nation, jede Wirtschaft, die hier repräsentiert ist, jedes Geschäft, jeder Führer, jeder Einzelne von uns ist ein potenzielles Ziel für terroristische Aktivitäten."
In den USA wird derweil die Kritik an der Linie der Medien (und der Regierung) während des Irak-Kriegs immer lauter, weiß ebenfalls die Welt. Von einem beunruhigenden Trend zur Heimlichtuerei die Rede und die Beziehung zwischen den Medienmachern und dem US-Regierungsoberhaupt wirkt deutlich unterkühlt.
"Wir können uns auf Dauer nicht vor der Erkenntnis rücken, dass wir Unrecht hatten", sagt Michael Wolff, ein renommierter US-Medienkritiker. "Die Politiker haben gelogen, und die Journalisten haben die falschen Fragen gestellt. Es ist Zeit, die Verantwortung für diese Fehler zu akzeptieren." Noch deutlicher wird in dieser Diskussionsrunde zwischen ausländischen und amerikanischen Reportern in New York der Kollege aus England. Die Amerikaner, sagt "Guardian"-Korrespondent Gray Younge, hätten offenbar "eine nationale Verpflichtung gefühlt, mit dem Denken aufzuhören".
0 Comments:
Kommentar veröffentlichen
<< Home