2003-11-11

--- Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: "Reduced Collateral Damage Weapons". Das ungefährlich klingende Wortgebilde umreisst eine neue grandiose Leistung der Spin-Doktoren im Pentagon und im Weißen Haus. War der Begriff "Collateral Damage" für Zivilopfer schon ein reiner Euphemismus -- daher auch zurecht zum Unwort des Jahres 1999 gekürt --, so schlägt der neue Salto Mortale dem Faß endgültig den Boden aus. Denn hinter den "RCD-Waffen" verbirgt sich nichts anderes als Bushs nukleare Sense in Form der seit längerem angekündigten "handhabbaren Atomwaffen". Da war die Versüßung zu "Mini-Nukes" oder "Bunkerknackern" ja noch gar nichts dagegen. Technische Idee des Projekts ist jedenfalls die Gewinnung immer größerer Vernichtungskraft aus immer kleineren Sprengsätzen wird kombiniert mit moderner Laser- und Satellitentechnik, um mit präzisen Bombardements tief im Erdreich versteckte Kommandobunker und Waffenfabriken zu zerstören. Zu den erklärten Zielen der neuen Atomwaffen gehören einer Studie des Los Alamos National Laboratory zufolge Führungspersonen und Befehlsstände, Anlagen zur Herstellung und Lagerung von Massenvernichtungswaffen und wichtige Teile der Infrastruktur - mithin Ziele, die oft in dicht bewohnten Gebieten liegen.