2003-11-27

--- Eher ungewöhnlich: Just die Zeit schürt ein wenig Panik in Punkto Terrorismus: Was soll das heißen: Der Terror rückt näher? New York, Kabul, Bagdad, Riad und jetzt Istanbul: Der globalisierte Terrorismus ist an keinen bestimmten Ort mehr gebunden. Schon allein der Titel des Artikels ist ein wenig hypig: "Der globale Krieg". Schon etwas aufschlussreicher: Das Zeit"-Dossier mit einer Risikoabschätzung, ob der islamistische Terror auch in Deutschland demnächst zuschlagen könnte. Genau 69 „sicherheitsgefährdende bzw. extremistische Ausländerorganisationen“ zählte das Bundesamt für Verfassungsschutz im vergangenen Jahr. Zusammen verfügen diese Gruppen über ein Mitglieder- und Anhängerpotenzial von 57350 Personen. In Deutschland, so eine aktuelle Studie des Bundeskriminalamts (BKA), seien unverändert amerikanische, britische, israelische und jüdische Einrichtungen stark gefährdet. Ins Visier könnten aber auch französische, australische, italienische, kanadische, spanische, polnische, japanische, russische, ja sogar norwegische Ziele in Deutschland geraten. Etwa 200 Fanatiker, schätzt das BKA, seien derzeit gefährdet, in die terroristische Szene abzukippen. Die „abstrakte Gefährdung“ (Endlosschleife Schily) könnte umschlagen in Attentate gegen Botschaften und Konsulate, Atomkraftwerke und Staudämme, Kläranlagen und Flughäfen, U-Bahnen und Hochhäuser, Sportstadien und Kirchen. Viel Fantasie braucht man nicht, um die Liste möglicher Ziele zu erweitern. Mehr schon, um sie einzugrenzen.