--- Washington möchte mit der NATO gern schneller und flexibler Krieg führen, berichtet die FTD. Der NATO-Rat, der beispielsweise 1998 und 1999 die Luftschläge auf Jugoslawien unisono absegnete, soll für Entscheidungen über Krieg und Frieden künftig nur noch Mehrheitsentscheidungen bedürfen. Bislang entscheiden die 19 Nato-Verbündeten nach dem Konsensverfahren, was jedem Mitglied indirekt ein Vetorecht einräumt. Aus zwei Gründe wollen die Amerikaner nun eine Abkehr von dem bislang "heiligen Prinzip", wie hohe Militärs am Hauptquartier erklärten. Zu einem verweisen sie auf die 2004 anstehenden Aufnahme sieben neuer Länder. Dies drohe den Nato-Apparat schwerfälliger zu machen. Zum anderen fürchteten sie, dass langwierige parlamentarische Prozeduren die im Aufbau befindliche Schnelle Eingreiftruppe der Allianz, die NRF (Nato Response), zur "lahmen Ente" degradieren könnten.
--- Friedvoller gibt sich dagegen Javier Solana, 1999 noch Generalsekretär der NATO und inzwischen "Außenminister" der EU. Seinen Entwurf für eine europäische Sicherheitsdoktrin, der zunächst in punkto Präventivschläge mit der umstrittenen Nationalen Sicherheitsstrategie der Bush-Regierung gleichziehen wollte, hat er jetzt etwas entschärft in den kritischen Passagen zu "militärischen Erstschlägen".
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