2003-12-22

--- Der Wildwuchs bei den Theorien zur Verhaftung Saddam Husseins geht munter weiter. Eine Zusammenfassung bringt heute die Welt. Dabei fügt sie der Kurdentheorie und ihren Nachfahren eine weitere Spielart hinzu. Demnach wurde Hussein Opfer einer eigenartigen Rasterfahndung: Es war das "Wall Street Journal", das am Donnerstag berichtete, der eigentliche Informant sei ein Computerprogramm gewesen. Demzufolge hatte ein zwölfköpfiges Team der 4. US-Infanteriedivision in Tikrit mühevoll und monatelang Informationen über Saddams persönliche Beziehungen zu Angehörigen von fünf Stämmen in der Region um Tikrit gesammelt. Diese Stämme waren das Rückgrat seiner Macht und seines Herrschaftsapparates. Die Informationen - am Ende waren mehr als 9000 Personen erfasst - wurden in einen Computer eingespeist, und heraus kam ein überaus kompliziertes Organigramm. Der Computer spuckte am Ende einen einzigen Namen heraus - den Namen eines Mannes, der wissen würde, wo Saddam steckt. Auf ihn wurde sofort Jagd gemacht.