2004-01-22

Kritik am Irak-Krieg in Davos

--- Nicht einmal beim Jahrestreffen der Bosse und Bonzen auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos gibt es Frieden für Bush, berichtet Romanus Otte für die FTD aus der Schweiz: Am schärfsten formulierte das Unbehagen Kenneth Roth: "Bush ist mit dem Irak-Krieg zum Chefrekrutierer von al-Kaida geworden", sagte der Direktor der US-Organisation Human Rights Watch. Sein Urteil blieb keine Einzelmeinung. Auch Jessica Stern, Politologin und Terrorismusforscherin von der Harvard-Universität, urteilte, der Irak-Krieg habe es dem Terrornetzwerk al-Kaida leichter gemacht, neue Anhänger zu gewinnen. In mehr Ländern sei für mehr Menschen eher Osama Bin Laden die Leitfigur als George Bush. Die Anziehungskraft al-Kaidas sei noch gewachsen. "Wir sind nicht sicherer", sagte die Forscherin. Als Dritter im Bunde stimmte der Präsident in der International Crisis Group (ICG), Gareth Evans, zu. Nach dem Irak-Krieg gebe es mehr Terroristen als vorher. Evans kritisierte aber vor allem, dass es in den Ländern, die Terroristen als Rückzugsgebiet dienen, kaum politische Fortschritte gebe, etwa in Pakistan.

davos.html