2004-01-12

Regierung kritisiert "Bild"

--- In der Regierungs-PK vom Freitag kam es zu einer Auseinandersetzung über die Berichterstattung der Medien, speziell der "Bild". Der Sprecher von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, Klaus Vater, kritisierte: "Die "Bild"-Zeitung hat heute behauptet, dass die Ministerin kneife. Ich weise diesen Vorwurf zurück; die Ministerin kneift nicht. Die "Bild"-Zeitung wollte am Montag eine Telefonaktion mit der Ministerin durchführen. Die Ministerin hat das abgesagt und lehnt es auch ab, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Hauses daran teilnehmen." Der Grund: "Die Begründung ist sehr einfach: Die "Bild"-Zeitung führt nach unserer Auffassung seit einigen Wochen eine Kampagne gegen die Ministerin. Diese Kampagne gipfelte in der Schlagzeile "Frau Ministerin, Sie machen uns krank". Die Folge davon war, dass die Ministerin in den Tagen danach eine Fülle verletzender und diskriminierender Briefe und auch, wie es uns das BKA sagt, Briefe und E-Mails mit bedrohlichem Hintergrund bekommen hat." Vater gab sich persönlich betroffen, vor allem auch noch, weil die Bild angeblich falsch zitiere. "Die "Bild"-Zeitung schreibt mit der Quellenangabe "Klaus Vater": "Die Ministerin hat gesehen, dass in den letzten Wochen so etwas wie eine Kampagne gegen sie läuft." Die Zeitung fährt fort: "Man sei daher nicht bereit, jedes Mal den Service usw. bereitzustellen". Die mit der "Bild"-Zeitung abgestimmte Erklärung lautete anders, nämlich so: "Wir werden wie bisher unseren Informationspflichten nachkommen, sind aber nicht bereit..."
Nachtrag: Bild und BMGS scheinen ihren Streit inzwischen zu kultivieren. Heute ließ das Ministerium eine "Pressemitteilung". verbreiten. Danach bezeichnet das BMGS eine Aussage eines Gesundheitsexperten als falsch, der bei der Telefonaktion Anrufern Auskunft zur chaotischen Praxisgebühr gab, deren Regelung bereits jetzt schon wieder geändert werden soll.