Beraterrepublik endgültig am Ende
--- Das Beispiel Toll Collect zeigt es mal wieder: Die beratene Republik ist eine verratene und braucht neue Denker, so die Süddeutsche Zeitung. Es sieht nach einem Dominoeffekt aus – und immer waren bedeutende Beraterfirmen im Spiel. Nicht lange her, da musste sich der Modernisierer von der Spitze der neuen Agentur für Arbeit verabschieden. Jetzt wurde der Vertrag über die LKW-Maut gekündigt, der Stuhl des Verkehrsministers wackelt. Auch hier hatten beide Seiten, Toll Collect und das Ministerium, auf den Rat von hochkarätigen Beratern gesetzt. Alle wissen, dass sich im Lande etwas ändern muss, aber man weiß nicht, wem man die Sache in die Hand geben soll. Da haben lange Zeit zu viele Leute mitgespielt, denen man nicht mehr trauen kann. Das sind zuallererst Roland Berger, McKinsey und ihre Beraterbranche. McKinsey hat es mit Rolf Hochhuths letzte Woche uraufgeführten Stück sogar zum Titel seines Dramas über die Misere des heutigen Kapitalismus geschafft. ... Nicht die kreativen Stars und ihre Berater treiben Wirtschaft und Gesellschaft an, sondern nur die kompakten Teams, die ein Bewusstsein von der gesunden Arbeitsteilung zwischen den steilen Überfliegern, den loyalen Wasserträgern, den peniblen Rechnern und den groben Ausputzern haben. Das muss nicht, wie man unter neokonservativer Ägide manchmal meint, die Rückkehr zum industriellen Neofeudalismus bedeuten. Die FTD hat den Abgesang auf die Berater dagegen anscheinend noch nicht ganz mitbekommen und rechnet erst mal noch säuberlich vor, wer das "beste Image" unter Politikberatern hat. berater.html
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