Blairs große Lauscher unter Beschuss
--- Der neue Dolchstoss gegen Blair hat ein großes Medienecho ausgelöst. Kaum eine Zeitung versäumt heute, auf die Vorwürfe hinzuweisen, die die Parteigenossin des britischen Premiers in puncto Lauschangriff auf die Uno und Annan vorgebracht hat. So etwa die Süddeutsche Zeitung: Blairs frühere Entwicklungsministerin Clare Short war am Donnerstag vom BBC-Hörfunk gefragt worden, ob britische Agenten den Auftrag hatten, im UN-Hauptquartier tätig zu sein. „Ja absolut“, antwortete Short; sie fügte hinzu, auch das Büro von UN-Generalsekretär Annan sei abgehört worden: „Ich habe einige Abschriften von Aufzeichnungen seiner Gespräche gelesen“, und sie sei überzeugt, dass auch Gespräche zwischen ihr und Annan mitgeschnitten worden seien. ... Blair selbst war sichtlich schockiert über die Äußerungen seiner Parteikollegin; der Premier ließ aber offen, ob es zu einem Parteiausschluss-Verfahren gegen Short kommen wird. Dass er zu den Vorwürfen selbst nicht Stellung nehme, dürfe man nicht dahingehend interpretieren, dass sie wahr seien, sagte Blair. Natürlich nicht.
Update: Zu erinnern ist daran, dass die Verwanzung der UN-Büros in New York durch die britischen und amerikanischen Geheimdienste schon seit einem knappen Jahr bekannt ist, als der Observer über den großen Lauschangriff berichtete. Und dass im Hintergrund das Lauschsystem Echelon steckt, ist auch nicht zu vergessen. Phillip Knightely sorgt im Independent hier beispielsweise für den nötigen Kontext. blair-abhoeren.html
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