Das Kabinett der Medien
--- Bundeskanzler Gerhard Schröder erlebt gerade, wie sich Themen medial verselbständigen. Nein, eine Kabinettsumbildung sei nicht geplant, musste gestern bereits ein Regierungssprecher verkünden, nachdem der niedersächsische SPD-Chef Jüttner die Qualität etlicher Bundesminister in Frage gestellt hatte. Ohne gern genannt werden zu wollen, sehen das etliche andere Genossen auch so. Prompt folgt die Bild und präsentiert potentielle Neu-Minister. Warum sich die Debatte nicht stoppen lässt? Bei 14 anstehenden Wahlen in diesem Jahr bangen etliche Mandatsträger der SPD um ihre Zukunft, seit die Umfragen im tiefsten Keller angelangt sind und Besserung nicht mehr in Sicht ist. Einige fordern gar, dass Schröder den Parteivorsitz niederlegen solle, wie die SZ
berichtet. Das allerdings käme einem Kanzlersturz gleich. Auf die Idee, den nicht allzu radikal wirkenden Reformkurs der offensiver zu vertreten kommt indes niemand.
Update: Der Kanzler ist tot, es lebe der Kanzler! Wer hätte es gedacht, Schröder lässt den Parteivorsitz tatsächlich sausen. Auch Olaf Scholz mag nicht mehr. Die Krise der Sozis ist damit offiziell bestätigt. Lange Texte zur Palastrevolution von oben gibt es unter anderem in der Süddeutschen Zeitung. kabinett.html
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