Die Berliner Einflüsterer
--- Noch ein Riemen aus der WAMS: Die Sonntagszeitung geht in ihrer Rubrik Zeitgeschehen dem Aufblühen des Lobbyismus in der Berliner Republik nach. Der Text bleibt jedoch irgendwie unentschlossen, es werden nur einige Fakten und Beispiele referriert, aber keine Schlüsse gezogen. Interessant allenfalls die Frage, warum gerade jetzt "Public Affairs" zur Mode wird: es gibt noch andere Gründe für den Einfluss der Lobbyisten. Einer davon ist die zunehmende Verfilzung von Politik und Wirtschaft. Politiker aller Karrierestufen und parteilicher Couleur wechseln die Seiten und vermarkten ihre Insiderkenntnisse. Der im Herbst von der Telekom geschasste Hauptstadtvertreter Karlheinz Maldaner war früher Bürochef von Rudolf Scharping. Matthias Machnig, ehemals Bundesgeschäftsführer der SPD, arbeitet seit Januar für die Beratungsfirma Booz Allen Hamilton. Sogar die Grünen sind nicht gefeit: Ihre Haushaltsexpertin Christine Scheel und der SPD-Mann Rainer Wend haben sich zu "Botschaftern" der "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" ernennen lassen, die für einen "schlanken Staat" und flexible Löhne und Arbeitszeiten streitet - und hinter der maßgeblich der Arbeitgeberverband Gesamtmetall steckt. Gehässige Gewerkschaftler meinen, dort fänden sich zumindest viele "potenzielle neue Arbeitgeber", sollte die Koalition die nächste Wahl nicht überleben. lobbyismus.html
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