2004-03-18

Polen: Nächster Dominostein vorm Umfallen

--- Nach Spanien häufen sich nun auch aus Polen die Signale, dass "die Jungs" heimkehren sollen. Zuletzt an der Staatspitze: Polens Staatspräsident Kwasniewski hat erstmals öffentlich Kritik an den USA und Großbritannien geübt. ... Aleksander Kwasniewski nannte die beiden Staaten nicht beim Namen. Doch vor einer Gruppe Journalisten aus ganz Europa sagte er, er fühle sich nicht wohl angesichts der Tatsache, "dass wir bei den Informationen über Massenvernichtungswaffen getäuscht wurden". Er fügte hinzu, dass der Irak ohne den gestürzten Präsidenten Saddam Hussein ein besseres Land sei. Eine Abschrift der Äußerungen Kwasniewskis wurden vom Pressebüro des Präsidenten veröffentlicht. Zuvor hatte sich Kwasniewski zum Verbleib polnischer Truppen im Irak geäußert. Er deutete an, dass diese früher als geplant aus dem von Terror zerrütteten Land abgezogen werden könnten. Die Zeiten des demonstrativen Schulterschlusses mit den USA sind anscheinend auch in Polen vorbei. Bushs immer gleicher Inszenierungsstil mit den immer gleichen Reden vor dem geliebten, auf Befehl jubelnden Soldatenpublikum, wie der US-Präsident ihn nun bei der ersten "Feier" zum Irak-Jahrestag wieder an den Tag legte, wirkt dagegen einfach nur noch fahl, schal und langweilig.

Update: Nicht nur die Polen sind sauer, auch Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul wirft der US-Regierung nun vor, die Welt mit den angeblichen Massenvernichtungswaffen Saddam Husseins getäuscht zu haben.

kwasniewski.html