2004-03-14

Spanien: Konservative scheitern an ihrer Infopolitik

--- Laut ersten Hochrechnungen gibt es in Spanien einen Regierungswechsel. Konnten die Konservativen vor 11-M noch sicher gehen, wieder an die Macht zu kommen, scheiterten sie nun anscheinend hauptsächlich an ihrem Gespinne rund um die Hinweise auf die Attentäter: Die oppositionellen Sozialisten mit ihrem Spitzenkandidaten Jose Luis Rodriguez Zapatero kommen nach Auszählung von über zwei Dritteln der Wahlzettel auf 43,1 Prozent der Stimmen, während die regierende Volkspartei (PP) deutlich auf 37,1 Prozent zurückfällt. ... "Ich wollte nicht wählen, aber jetzt bin ich hier, weil die Volkspartei für die Morde hier und in Irak verantwortlich ist", sagte ein 48-jähriger Wähler in Barcelona. Er warf der Regierung vor, den Verdacht wider besseres Wissen auf die Eta gelenkt zu haben, um bei der Wahl nicht für ihre Irak-Politik abgestraft zu werden. Ähnlich äußerte sich der 30-jährige Madrilene Javi Martin: "Sie haben die Information tröpfchenweise herausgegeben, weil es ihnen genützt hätte, wenn es die Eta gewesen wäre." Ist das Ergebnis etwa auch ein Erfolg der ersten politischen Flashmobs in Spanien? Zumindest waren diese Ausdruck der Unzufriedenheit über den bisherigen Regierungskurs und die Desinformation vor der Wahl.

spanien-ergebnis.html