2004-04-07

Welteke sieht Karriereende nahen

--- Bundesbankpräsident Ernst Welteke könnte heute schon seinen letzten Arbeitstg als Bundesbankpräsident haben. Nachdem bekannt wurde, dass sich Welteke 2002 von der Dresdner Bank zur Euroeinführung 2001 in Berlin ins Adlon einladen ließ, inzwischen weitere Fälle auftauchen und die Staatsanwaltschaft inzwischen ermittelt, dürfte der Bundesbankvorstand heute unter dem öffentlichen Druck in einer außerordentlichen Sitzung auf seinen Rücktrit drängen. Dabei kolportieren Auguren, dass es die Bundesregierung sei, die Welteke loswerden wolle und deshalb diese alten Geschichten via Spiegel Online veröffentlicht habe. Die SPD wolle jetzt schnell einen Genossen an die Spitze des Direktoriums hieven, damit dieser dann für acht Jahre dort die SPD-Interessen in Währungsfragen vertritt - selbst wenn die Regierung 2006 wechseln sollte. Entsprechende Nachfolger werden bereits über die Medien lanciert. So schreibt etwa das Handelsblatt (Artikel ist leider nicht umsonst), Finanz-Staatssekretär Kajo Koch-Weser, der bereits einmal als IWF-Kandidat scheiterte, sei im Gespräch oder aber auch Wirtschaftsstaatssekretär Alfred Tacke, ein Schröder-Vertrauter aber kein Geld- und Finanzexperte. Ein lesenswerter Hintergrundbericht, der mehreren Verschwörungstheorien nachgeht, findet sich in der Süddeutschen.

welteke.html