2004-05-14

Britische Folterbilder waren höchstwahrscheinlich gefälscht

--- Der Daily Mirror hat sich mit der Veröffentlichung von Fotos, die auch britische Soldaten bei der Misshandlung irakischer Gefangener zeigen, zu weit aus dem Fenster gewagt. Die britische Regierung hatte gestern zahlreiche Hinweise für die Fälschung der publizierten Aufnahmen zusammengetragen. Heute zog der Chefredakteur Piers Morgan die Konsequenzen und trat von seinem Posten zurück: Die Boulevard-Zeitung veröffentlichte am Freitag eine Erklärung zu den Bildern. In dem Text entschuldigte sich der "Mirror" für die Fotos. "Der 'Daily Mirror' hat in gutem Glauben die Fotos veröffentlicht, von denen er völlig überzeugt war, dass es sich um wahre Bilder von britischen Soldaten handelt, die einen irakischen Gefangenen misshandeln." Und weiter hieß es: "Es gibt jetzt jedoch genug Beweise für die Annahme, dass diese Bilder gefälscht sind und dass der 'Daily Mirror' Opfer einer kalkulierten und arglistigen Täuschung geworden ist." Im Krieg der Bilder bzw. im Medienkrieg ist es tatsächlich leicht, die Übersicht zu verlieren und für eine vermeintlich gute Story es mit der Faktenprüfung nicht so ernst zu nehmen.

daily-mirror.html