2004-05-26

Landesbank Sachsen sperrt Journalisten aus

--- Die Landesbank Sachsen ist wegen Bestechungsvorwürfen in die Schlagzeilen geraten. Nun kontert sie mit Presseeinschränkungen gegenüber der Morgenpost/Welt, die sich selbst verständlicherweise darüber auch gleich empört gibt: Ausgangspunkt für die Vorermittlungen der Justiz waren Berichte in dieser Zeitung über Missstände in dem öffentlich-rechtlichen Institut. Deshalb wurde auch ein Wirtschaftsprüfer beauftragt, die Vorwürfe zu untersuchen. An der Bilanzpressekonferenz durfte deshalb der Korrespondent der WELT und Berliner Morgenpost nicht teilnehmen. Er sei eine "unerwünschte Person", teilte die Bank ihm in der Konzernzentrale mit. WELT und Berliner Morgenpost hatten über Missstände im Institut berichtet, die inzwischen auch die Justiz beschäftigen. ... Jan-Eric Peters, der gesamtverantwortliche Chefredakteur der WELT und Berliner Morgenpost, sagte: "Auf unbequeme Berichterstattung mit dem Ausschluss von Journalisten von offiziellen Pressekonferenzen zu reagieren, dokumentiert das hohe Maß an Hilflosigkeit der Landesbank Sachsen im Umgang mit der Öffentlichkeit. Für den Ausschluss unseres Korrespondenten, der in den letzten Monaten in der WELT und der Berliner Morgenpost skandalöse Vorgänge bei der Landesbank aufgedeckt und kritisch begleitet hatte, gibt es nicht den geringsten Grund. Hier soll ein engagierter Journalist unter Missachtung der Verfassung eingeschüchtert werden.