Die Medien- und Netz-Profis von al-Qaida
--- Ein Artikel von Spiegel Online über die Ernennung Saleh al-Aufis zum neuen Chef von al-Qaida in Saudi-Arabien beschäftigt sich hauptsächlich auch mit der Medien- und PR-Strategie der Terrororganisation, die dafür das Internet virtuos einsetzt: In westlichen Sicherheitskreisen wird die neue Terrorankündigung durchaus ernst genommen - auch wenn der genannte al-Aufi deutschen Experten zunächst nicht bekannt war. "Die Schnelligkeit, mit der die neuen Erklärungen kommen, sagen einiges über die Professionalität", so ein Fahnder am Montag. Offenbar wollen die Terroristen nach Einschätzung des Experten das Netz weiterhin als "weltweite Plattform für ihre PR" nutzen. Keiner anderen Gruppierung sei es in den vergangenen Monaten so gut gelungen, die Medien zu beherrschen und immer genau das Richtige zum besten Zeitpunkt zu platzieren, so der Ermittler. Ein angeführtes Beispiel: Ebenso beunruhigend sind auch weitere Pamphlete, die im Internet kursieren und einen alten Verdacht bestätigen. Demnach sollen die Terroristen in Saudi-Arabien durch Mitarbeiter der Polizei und anderer Behörden unterstützt werden. Eine Website beschreibt en detail den Ablauf der Entführung des getöteten Amerikaners Paul Johnson. Danach hätten die Terroristen am 12. Juni auf der al-Khadma-Straße zum Flughafen einen getürkten Checkpoint aufgebaut und verfügten dafür sogar über Polizeiuniformen und Streifenwagen. Johnson sei zuerst betäubt und dann zu einem Versteck gebracht worden. Wie schon in der Vergangenheit mischen die Terroristen in dem Artikel religiöse Schwüre mit eiskaltem Zynismus. So bedanken sie sich bei denjenigen, "die im Sicherheitsapparat ihren starken Glauben behalten" hätten. Im Satz darauf bitten sie um Allahs Gnade für sie und dass er sie für ihren Einsatz belohnen solle.
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