US-Neocon Perle: das Internet ist gut für die Welt
--- Die Welt befragt heute Richard Perle, Ex-Pentagon-Berater und Vordenker der amerikanischen Neokonservativen, zum Abschneiden Amerikas im Medienkrieg rund um den islamistischen Terror. Dabei geht es zum einem um die Rolle des US-Propagandasenders Al Hurra im Machtkampf mit Al Dschasira. Perle verteidigt hier den amerikanischen Vorstoss: Im Kalten Krieg wurde uns auch vorgeworfen, dass Radio Liberty und Radio Free Europe amerikanische Propagandastimmen seien. Trotzdem wissen wir, dass Millionen sich von diesen Sendern informieren ließen, weil sie wussten, dass ihre eigenen Nachrichtenkanäle unter Regierungskontrolle standen. Gleichzeitig wettert Perle über Al Dschasira im Zusammenhang mit den Abu-Ghraib-Folterbildern und kommt dann auf das Netz der Netze zu sprechen, wo er gerade noch den Turnaround schafft: lassen Sie mich klarstellen, dass die Bilder aus Abu Ghraib zunächst im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt und in der amerikanischen Presse veröffentlicht wurden. Danach hat Al Dschasira sie immer und immer wieder gezeigt. Die verstehen sehr gut, wie mit einer Dauerschleife von Bildern der Eindruck erzeugt werden kann, dass Vorfälle, die in Wirklichkeit vereinzelt waren, dauernd und überall geschehen seien. Nachrichten inflationär aufblasen, das ist Teil der Al-Dschasira-Methode. Und das Internet macht heutzutage natürlich aus jedem mit einem Computer, einem Server und einem Provider einen Nachrichtenverbreiter. Aber das ist gut für die Welt. DIE WELT: Die millionenfache Nachrichtenverbreitung wendet sich nun gegen die USA ... Perle: Das ist der Preis, den wir für die Vorzüge eines freien Informationsflusses rund um die Welt bezahlen. Davon hatten wir noch nie etwas zu befürchten. Diktatoren wollen Informationen kontrollieren.
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