Guantanamo-Gefangene klagen an
--- Dass es sich bei den Folterungen in Abu Ghraib um Einzelfälle gehandelt hat, hat sich längst schon als Fata Morgana herausgestellt. Nun berichten drei britische Guantanamo-Gefangene über systematische Misshandlungen durch die US-Aufpasser: Asef Iqbal, Ruhal Ahmed und Shafiq Rasul aus dem englischen Tipton hatten nach eigenen Angaben zwei Jahre ohne offizielle Anklage und Rechtsbeistand in amerikanischer Gefangenschaft verbracht, zunächst in Afghanistan und später in Guantanamo. Sie hatten nach Angaben ihrer Familien eine Hochzeit in Pakistan besucht und waren nahe der afghanischen Grenze unter Terrorverdacht verhaftet worden. Im März 2004 durften sie nach Großbritannien zurück, wo sie freigelassen wurden, ohne noch mit einer Anklage rechnen zu müssen. Die drei Männer geben an, in Guantanamo unter anderem geschlagen und getreten, mit Drogen vollgepumpt, nackt fotografiert sowie sexuell missbraucht worden zu sein. Unter Generalmajor Geoffrey Miller habe sich die Lage der Häftlinge in Guantanamo noch verschlimmert, hieß es. Miller leitet inzwischen das Gefängnis Abu Ghraib, seine Vorgängerin musste gehen, nachdem bekannt geworden war, dass US-Soldaten in Abu Ghraib Gefangene gefoltert haben. Das Internationale Rote Kreuz geht inzwischen von Kriegsverbrechen in dem Fall aus.
Update: Unterdessen wiesen die USA neue Vorwürfe wegen Misshandlungen im Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba zurück. Bei den Anschuldigungen handele es sich um einen "Wort- und Propagandakrieg", hieß es. Aha.
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