Schily und das Sommerloch
--- Das Sommerloch - es bleibt in diesem Jahr - wie der Sommer - aus. Das jedenfalls schien der Stand der Dinge bis vor kurzem gewesen zu sein. Während Kanzler und Minister in die Ferien gedüst sind, hält inzwischen aber einer die Medien auf Trapp: Bundesinnenminister Otto Schily. Mit seiner skurrilen Idee, ein zentrales EU-Auffanglager für Flüchtlinge in einem beliebigen nordafrikanischen Staat zu errichten, schafft er es seit Tagen in die Zeitungen. Fragt man sich, warum, so bleibt einmal mehr nur das beliebte Kritrium der Medien, über Außergewöhnliches zu berichten. Im Spiegel hat jetzt ein nordafrikanischer Diplomat auf den Punkt gebracht, worum es geht und welchen Sinn die unzählig verfassten Zeilen der Journalisten im Rückblick für eine Bedeutung gehabt haben werden: "Da redet jemand laut mit sich selbst". In den nordafrikanischen Gazetten jedenfalls, werde nicht über Schilys Selbstgespräche debattiert. Den Kanzler zumindest wird es freuen: So wird nicht ausschließlich über das unpopuläre Thema der Arbeitsmarktreformen geschrieben.
P.S.: In der Vergangenheit berichteten die Medien in den Sommermonaten immer wieder gerne über durchgeknallte Ideen: forderte der eine Politiker im einen Jahr ein Auffanglager für Hooligans, sympathisierte der nächste in einem anderen Jahr damit, Mallorca als 17. Bundesland aufzunehmen.
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