2004-08-03

Terrorspin der US-Regierung stösst auf Kritik

--- Nein, nein, das sei kein Wahlkampfmanöver, es gebe ganz konkrete Hinweise auf Anschläge in New York und sonstwo, erklärten alle einschlägigen Minister der Bush-Regierung noch am Sonntag und Montag. Doch heute haben sich sowohl die Washington Post als auch die New York Times von Geheimdienstmitarbeitern bestätigen lassen, dass die Warnungen letztlich auf gut drei Jahre altem Material bestanden. Damit hat sich der Bush-Clan natürlich selbst ins Knie geschossen, denn irgendwann ist das Terror-Warnungspulver mal verschossen -- hoffentlich nicht genau dann, wenn wirklich was im Busch ist. Spiegel Online kommentiert: Zusammen mit dem Verdacht der politischen Motivation könnten die nun aufkommenden Zweifel die Glaubwürdigkeit von Sicherheitsbehörden und der Regierung schwer schaden. Zudem berichten die Post wie auch die Times heute über Bushs Pläne, einen "Geheimdienst-Zaren" gemäß der Empfehlungen der 9/11-Kommission zu installieren. Auch dort natürlich wieder die leichte Panikmache: "We are a nation in danger," Bush said in the White House Rose Garden. "We're doing everything we can in our power to confront the danger.". Die Times merkt aber auch hier gleich kritisch an, dass der Dienste-Boss wohl wenig Macht und damit kaum etwas zu sagen hätte. Mehr zum Thema auch in Telepolis.

Update: Das Weiße Haus hat inzwischen die Warnungen zu rechtfertigen gesucht, eine weitere -- allerdings geheim gehaltene -- Festnahme hätte mit dazu geführt. Konkret seien etwa Anschläge auf London Heathrow geplant gewesen, hört man derweil aus der Downing Street.