Wie der BND vor dem Irak-Krieg die Kurve nicht mehr gekriegt hat
--- Haiko Lietz arbeitet in Telepolis noch einmal die Lügengeschichten der Geheimdienste und der Bush-Administration vor dem Irak-Krieg auf. Er geht dabei vor allem auf die geheimnisvolle Quelle "Curveball" ein, die sich zunächst dem BND offenbarte und über die CIA auch bereitwillig und ungeprüft Einzug in die US-Kriegspolitik erhielten. Wie zu erwarten, steckt hinter Curveball wieder einmal Tschalabi und sein Irakischer Nationalkongress (INC). Und die PR-Agentur Rendon Group hatte anscheinend auch erneut die Hände im Spiel: Der INC bekam den Auftrag, die Gefahr Saddam Husseins herauszuarbeiten. Propaganda lief jetzt nicht mehr betont über ausländische Medien. Im Dezember 2001 etwa schaffte es eine "arrangierte" Information direkt auf Seite 1 der New York Times. (Der Chefkorrespondent der Times, Patrick Tyler, stellte zwei Monate vor Kriegsbeginn Chalabis Nichte als Büroleiterin in Kuwait ein.) Auch bei der Washington Post sitzt ein Freund Chalabis: Eine INC-Geschichte des Kolumnisten Jim Hoagland gab der Bush-Regierung im Oktober 2001 das Stichwort, nach einer Irak-9/11-Verbindung zu suchen. Insgesamt platzierte der INC zwischen Oktober 2001 und Mai 2002 108 Geschichten in englischsprachigen Medien. Die Neocons nahmen alles, was Chalabi lieferte, begierig auf. Dabei "verdrehte er die Informationen so sehr und malte ein so rosiges und unrealistisches Bild," sagte General Anthony Zinni dem New Yorker, "dass sie glaubten, es würde leicht werden." Die Telepolis-Story basiert weitgehend auf einem ausführlichen Report über Tschalabi im New Yorker.
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