BND mag keine Insider-Kritik
--- Im Krieg gegen den Terror liegen auch bei deutschen Geheimdiensten die Nerven anscheinend blank: Der Bundesnachrichtendienst (BND) geht juristisch gegen das Buch eines früheren Mitarbeiters über den Geheimdienst vor. Die Bundesanwaltschaft bestätigte am Samstag entsprechende Medienberichte, wonach der BND Strafanzeige gegen den Autor Norbert Juretzko gestellt hat. Generalbundesanwalt Kay Nehm habe ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf «Offenbarung von Staatsgeheimnissen» eingeleitet, sagte die Sprecherin der Bundesanwaltschaft, Frauke-Katrin Scheuten der Nachrichtenagentur AP. Der BND erstattete laut Scheuten Mitte August Strafanzeige unter anderem wegen Landesverrats und des Verrats von Dienstgeheimnissen. Dies sei damit begründet worden, dass in dem Buch über streng geheime Geheimdienst-Operationen in den 80er und 90er Jahren berichtet werde. Eine kursorische Durchsicht des Buches habe den Verdacht jedoch nicht erhärtet. Ob die Veröffentlichung des Buches Rückschlüsse auf Quellen des BND zulasse, müssten jetzt die weiteren Ermittlungen zeigen, sagte Scheuten. Juretzko, laut «Focus» und «Spiegel» ein ehemaliger BND-Offizier, hat das Buch «Bedingt dienstbereit» über den Geheimdienst geschrieben. Es soll am Montag erscheinen. Der Autor soll nach Angaben des «Focus» 1998 in einen Betrugsfall verwickelt gewesen sein. Er habe nach Ansicht des Landgerichts München bei seinem damaligen Arbeitgeber für 85.000 Euro gefälschte Dossiers russischer Agenten abgegeben. Diese hätten den Verdacht geschürt, der damalige BND-Sicherheitschef Volker Foertsch habe mit Moskau zusammen gearbeitet. Die Bundesanwaltschaft habe diese Vorwürfe aber ausräumen können. Der Autor ist außerdem der Vorsitzende der SPD-Stadtverbands Celle und soll laut «Focus» auch ein enger Freund von Bundesverteidigungsminister Peter Struck sein Für das Buch ist der Wirbel natürlich erst mal die beste PR-Maßnahme.
2 Comments:
Volker Foertsch wird auch von anderer Seite her verdächtigt ein ehemaliger Agent des KGB zu sein.
Er selbst behauptet im Gegenzug von Juretzko, daß er
Geld veruntreut habe. Das Buch von Juretzko ist sehr spannend.
Der BND ist eine dubiose Anstalt die sich offenbar jeder demokratischen Kontrolle geschickt entzieht. Als kritischer Journalist in Ba-Wü habe ich seit längerer Zeit ebenfalls den Verdacht abgehört zu werden. Wohl weil ich Informationen übereine nV-Mann des BND recherchiert habe, der sich lokal bewegt wie "ein Fisch im Wasser." Und auch von einem promineten CDU-Politiker gedeckt wird. Ich habe mehrer Strafanzeigen gestellt ohne Erfolg: "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus..."
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