
--- Das ging ja schnell: erst Ende vergangener Woche hatte die Terrorgruppe al-Sarkawis, Tahwid wal Dschihad,
zwei US-Bürger und einen Briten gewaltsam entführt. Jetzt rollte schon der erste Kopf, und zwar der des Amerikaners Eugene Armstrong. Die Aufnahmen finden sich auch bereits auf der Website der Schlageinheit der Gotteskrieger sowie beim
US-Analysezentrum NEIN. Die Website der
Firma GSCS, für die Armstrong gearbeitet hat, trägt Trauer. Spiegel Online hat
folgende Agenturmeldung:
Auf dem neun Minuten langen Video ist die Enthauptung der amerikanischen Geisel zu sehen. Der jordanische Terroristenführer Abu Musab al-Sarkawi schnitt dem Mann, der in einem orangenfarbenen Anzug vor fünf Geiselnehmern kniete, offenbar persönlich mit einem Messer den Kopf ab. In dem Video erklärt er sich für die Tat verantwortlich. Die von al-Sarkawi geführte Gruppe Tawhid und Dschihad hatte am Wochenende mit der Enthauptung der drei Geiseln - zweier Amerikaner und eines Briten - gedroht, sollten die in US-Gefängnissen inhaftierten irakischen Frauen nicht binnen 48 Stunden freigelassen werden. Das Ultimatum lief gestern Abend ab. Die Entführer verlängerten ihr Ultimatum nach der Bluttat dann aber bis heute Abend. Sollte ihrer Forderung nicht entsprochen werden, würden auch die beiden anderen Geiseln getötet. Die Erklärung im Internet war mit Abu Maisara al-Iraki unterzeichnet. Unter diesem Pseudonym waren schon in der Vergangenheit Botschaften im Namen von Tawhid und Dschihad veröffentlicht worden. Der Fall erinnert natürlich an die
grausame Enthauptung von Nick Berg im Mai, für die ebenfalls al-Sarkawi persönlich die Verantwortung übernahm. Die Terroristen haben angekündigt, auch mit den anderen beiden Geiseln kurzen Prozess machen zu wollen. Kerry hat recht, wenn er die Folgen des Irak-Kriegs als
"Krise historischen Ausmaßes" bezeichnet. Bushs präventiver Krieg gegen den Terror ist vollkommen gescheitert.
Update:
Das Drama um die verbliebenen zwei Geiseln spitzt sich zu -- vor allem, weil die Forderungen der Entführer ausnahmsweise einmal nicht vollkommen überzogen sind:
Der Sohn der britischen Geisel Kenneth Bigley drängte Premierminister Tony Blair, die Forderungen der Kidnapper zu erfüllen, um seinem Vater und dem Amerikaner Jack Hensley den grausamen Tod von Eugene Armstrong zu ersparen. Die Ermordung Armstrongs hatte der jordanische Extremist Abu Mussab al-Sarkawi am Montagabend im Internet bekannt gegeben. Die Leiche wurde am Dienstag in Bagdad gefunden. "Ich habe Blair persönlich gebeten, das schon vergossene Blut zu bedenken", sagte Craig Bigley. "Bitte erfüllen Sie die Forderungen und befreien Sie meinen Vater: Zwei Männer für zwei Frauen. Sie haben auch Kinder und werden verstehen, wie ich mich fühle." In dem Video der Sarkawi-Gruppe Tauhid und Dschihad vom Montag, in dem die Enthauptung Armstrongs zu sehen ist, bekräftigten die Kidnapper ihre Forderung nach Freilassung der zwei irakischen Frauen, die in Gefängnissen der Besatzungsmächte sitzen. Andernfalls würde am Dienstag eine zweite Geisel getötet. Die US-Streitkräfte halten nach eigenen Angaben nur zwei Irakerinnen fest, darunter die Wissenschaftlerin Rihab Raschid, die wegen ihrer Arbeit an biologischen Waffen als "Dr. Germ" (Dr. Keim) bekannt wurde.
0 Comments:
Kommentar veröffentlichen
<< Home