Die Schnorrer-Nation
--- Unser Gerhard hat mal wieder für ein kleines bundesrepublikanisches Beben gesorgt, denn nun sollen wir alle Schnorrer sein: Bundeskanzler Gerhard Schröder hat mit seiner Klage über die Mitnahme-Mentalität vieler Deutscher in ein Wespennest gestochen. Dass nicht wenige Bezieher staatlicher Fürsorgeleistungen gar nicht bedürftig sind, gilt unter Experten als sicher. Kritiker werfen dem Kanzler aber vor, dass er bei seiner Schnorrer-Rüge die Oberschicht unerwähnt ließ. "In Ost und West gibt es eine Mentalität bis weit in die Mittelschicht hinein, dass man staatliche Leistungen mitnimmt, wo man sie kriegen kann, auch wenn es eigentlich ein ausreichendes Arbeitseinkommen in der Familie gibt", hatte der Kanzler dem Magazin "Guter Rat" gesagt. Zuvor habe sich der Kanzler ein Bild in zahlreichen Arbeitsagenturen machen können, berichtete Regierungssprecher Béla Anda. Der Kanzler habe aber nicht nur den Missbrauch, sondern auch das übermäßige Mitnehmen zustehender Leistungen anprangern wollen. Gut, dass es Spin Doctors gibt, die immer noch eine Erläuterung über das tatsächlich Gemeinte hinterher schicken. Aber muss man sich hierzulande über eine Schnorrer-Mentalität wundern, wenn die oberen 20 Prozent der Gesellschaft durch Schröders "Reformen" immer reicher, und die unteren 80 Prozent immer ärmer werden? Mehr von den alten Verteilungskämpfen und neuen Innovationsmodellen vom Spindoktor bei Telepolis.
0 Comments:
Kommentar veröffentlichen
<< Home