
--- In einem lesenswerten Artikel beschreibt Spiegel Online, wie die Republikaner
sich einerseits mit Stars wie Schwarzenegger eine "liberale" Mainstream-Fassade anlegen, andererseits aber deutlich nach rechts außen zielen:
Stars brauchen keine Nachnamen. Madonna. Cher. Und heute abend, live, vom 38. Wahlparteitag der Republikaner in New York City: Arnold! "Wow", staunt Arnold Schwarzenegger, als er unter Minuten langen Ovationen ans Podium tritt. "Das ist ja, als wenn man einen Oscar gewinnt." Kunstpause. "Als ob ich das wüsste." Und so charmeurt er sich ins Herz des Wechselwählers, der liberale Gouverneur aus Kalifornien, den die restlichen Amerikaner aber bis heute meist nur als Action-Star kennen. Das dürfte sich nun geändert haben, da er sein Charisma in den Dienst des gar nicht so liberalen Präsidenten stellt: Schwarzeneggers Rede zur besten Sendezeit erinnert, mit all ihrem populistischen Hollywood-Wortbombast, an einen anderen aus der Zunft, der es in der Politik ganz hoch brachte - Ronald Reagan. ... "Vielleicht stimmen Sie mit dieser Partei nicht in jeder Frage überein", sagt Schwarzenegger an die Adresse der "Swing Voters". Und versichert dann gleich: "Das ist nicht nur okay. Das ist es, was an diesem Land so toll ist." ... Ein ganz anderes, zutreffenderes Gesicht der Partei zeigt sich jedoch abseits der Kameras: erzkonservativ, ideologisch, tief religiös - und kriegsbereit. Zum Beispiel in den Katakomben eines Hotels an der Carnegie Hall, wenige Stunden vor Schwarzeneggers Auftritt. Dort versammelt sich eine Hundertschaft Delegierte und Basiskämpfer um Newt Gingrich, ihren legendären Chef-Ideologen und Revolutionär, um sich Wahlkampf-Instruktionen abzuholen. ... der "säkularen Linken" zerstört werde: Überrannt von Immigranten, die nicht wüssten, "wie man Amerikaner ist"; regiert von gottlosen Gerichten; ruiniert von neuen Wirtschaftsriesen wie China. Doch Gingrich hat ein Gegenrezept: "patriotische Erziehung", verbindliches Schulgebet, öffentliche Zurschaustellung der zehn Gebote, Beurlaubung" von Richtern, "die nicht wissen, was sie tun" - und einen Terror-Weltkrieg "bis 2070 oder noch länger". Schwarzenegger selbst hat sich längst
für höhere politische Weihen empfohlen; Präsident kann er in den USA als Ausländer aber momentan nicht werden. Aber wer weiß, sein American Dream könnte vielleicht doch noch wahr werden. Zumindest beschreibt das Magazin Wired den Österreicher bereits als
The New American Idol.
Nicht ganz vergessen werden in den großen Medien aber auch die heftigen Proteste gegen die Republikaner in New York. Das
Stammblatt der Metropole etwa schreibt:
A series of demonstrations rippled across Manhattan last night when protesters tried to converge on the Republican National Convention, as a day of planned civil disobedience erupted into clashes with police officers and led to the arrest of more than 900 people. The wave of confrontations - which included a brawl with the police at the New York Public Library, marauding crowds cursing at delegates in Midtown and the detention of hundreds of protesters near ground zero - created a day of disorder in a convention week already marked by sustained protests against the Bush administration and the war in Iraq.
0 Comments:
Kommentar veröffentlichen
<< Home