Streit um tschetschenische Rebellen-Site
--- Die während der Beslan-Geiselnahme wieder zu "Ehren gekommene" Website Kavkaz-Center möchte Putin nun aus dem Cyberspace verbannen: die russische Regierung, die bereits eine weitgehende Kontrolle der Medien im Inland erreicht hat und besonders die Berichterstattung über Tschetschenien lenkt, versucht nun auch, Websites von tschetschenischen Separatisten zu schließen. So hat Moskau sich an die litauische Regierung gewandt und gefordert, dass die dort auf einem Server befindliche "Nachrichtenseite" des Kavkaz-Center geschlossen werden soll. Dort wurde in einem Artikel ein weitgehend unverändert zitierter Aufruf veröffentlicht, der in Reaktion auf das Vorgehen der russischen Regierung ein noch höheres Kopfgeld für Putin verspricht. Die seit 1999, nach dem Beginn des zweiten Tschetschenienkrieges existierende, mit dem bewaffneten Widerstand oder auch dem Terrorismus sympathisierende Website, registriert in der Türkei, war zuerst auf einem amerikanischen Server. Sie wurde vom ehemaligen Informationsminister Movladi Udug der ehemaligen Republik von Ichkheria betrieben, der in Orlando lebte. Während der Geiselnahme im Moskauer Theater vor zwei Jahren wurde die Website von Russland blockiert, war aber vom Ausland noch erreichbar und von Medien stark gefragt, um dort weitere Informationen zu erhalten. Kavkazcenter.com veröffentlicht auch Videos und Fotos von "gelungenen" Anschlägen. Schließlich aber nahm auch der US-Provider die Website vom Netz, die dann zunächst zu einem britischen Provider wanderte und dann zu dem Provider Elneta in Litauen. Angeblich wartet Viktoras Petkus, ein Dissident und politisch Gefangener der Sowjetzeit, die Website. Ob die Betreiber der Website, die Maschadow nahesteht, aus Russland und/oder aus Georgien die Inhalte auf die Website stellen, ist unbekannt. Angeblich soll der in London lebende Sprecher Maschadows, Ahmed Sakajew, ein maßgeblicher Betreiber sein. Informationsfreiheit oder Terrorunterstützung? Keine leichte Frage in diesem Fall.
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