2004-09-09

Tim Robbins auf den Spuren von Michael Moore

--- Der Hollywood-Star Tim Robbins hat die Schnauze von der Bush-Regierung genauso voll wie Michael Moore, hat deswegen den auf einem Theaterstück basierenden Anti-Irak-Kriegsfilm "Embedded" gerade in Venedig vorgestellt und wettert im Interview mit der Zeit gegen Bush und seine neokonservativen Vor- und Nachdenker: der Erfolg von politischen Dokumentarfilmen wie The Fog of War, Fahrenheit 9/11 und Super Size Me ist weniger ein Kino- als ein Medienphänomen. Zumindest in Amerika. Die Menschen strömen in Dokumentarfilme, weil sie sich von den amerikanischen Medien nicht oder nur selektiv informiert fühlen. Kino wird zum gemeinsam erlebten Nachrichtenereignis, das die Defizite des Fernsehens ausgleicht. ... Um ehrlich zu sein, ist mir jede Kunstform recht, die dazu beitragen kann, diesen Präsidenten aus dem Weißen Haus zu jagen. Mir ist unbegreiflich, weshalb man nicht versucht, ihn mit einem Amtsenthebungsverfahren abzusetzen. Er hat gelogen. Die Leute um ihn herum haben gelogen. Sie haben uns ihr Massenvernichtungswaffenmärchen erzählt und uns über die wahren Gründe ihres Feldzuges getäuscht. Leben wir in einem Tollhaus? Niemand versucht, diesen Typen abzusetzen, aber bei Clinton, der die Unwahrheit über ein bisschen Sex im Weißen Haus erzählt hat, wurde es mit allen Mitteln versucht.