WAMS empfiehlt "heroische Gelassenheit" zum 9/11-Jahrestag
--- Alan Posener, Feuilletonist und Buchautor, rät angesichts des nahenden dritten Jahrestags des 11. September trotz der ständigen Terrorunruhen weltweit in der Welt am Sonntag zur heroischen Gelassenheit. Seiner Ansicht nach ist eigentlich alles doch ganz schön: Drei Jahre nach dem 11. September ist die Führung von Al Qaida reduziert, Saddam Hussein gestürzt, Muammar Al Gaddafi friedlich. Israel bleibt der einzige westliche Staat, der in seiner Existenz bedroht ist. Die von den Gotteskriegern vorangetriebene politische "Vision der Wiedergeburt des Islam aus dem Geist der Gewalt" hält Posener für unrealistisch: Manche Konservative im Westen mögen die Kraft des Glaubens bewundern, die aus der islamistischen Bereitschaft zum Selbstopfer spricht; mögen Sympathie für eine alte Kultur empfinden, die sich der zersetzenden "Soft Power" Amerikas widersetzt; mögen dem individualistischen, eigensüchtigen, dekadenten und verweichlichten, deregulierten und areligiösen Westen die Kraft absprechen, der moslemischen Herausforderung gewachsen zu sein. Aber die Konservativen haben schon im 20. Jahrhundert mit ihrer klammheimlichen Bewunderung für Faschisten, Nationalsozialisten und zuweilen auch Stalinisten und Maoisten sowie mit ihrem Pessimismus und Selbsthass danebengelegen. Es kommt hinzu, dass der Islamismus so wenig mit der kulturellen Tradition des Islam zu tun hat wie der Nationalsozialismus mit der deutschen Kultur oder der Kommunismus mit der Aufklärung. Außerdem muss der Islam selbst als eine stagnierende Kultur betrachtet werden. ... Islamisch dominierte Gesellschaften bringen Menschen hervor, die Flugzeuge entführen, aber nicht bauen können. Sie können die Vernichtungskraft des Atoms entfesseln, aber nicht die ungeheure Produktivkraft der Wissenschaft, schon gar nicht der Freiheit, des Kapitals und der Frau. "Wir lieben den Tod mehr als ihr das Leben liebt", sagt Osama Bin Laden. Das mag sein, aber das ist auf Dauer kein Rezept für Stärke.
Also weiter mit dem Kampf der Kulturen, das lässt sich die WAMS auch gleich vom Begriffserfinder Samuel Huntington bestätigen. Der glaubt mittlerweile, dass nur ein religiöses Amerika dem Islam und dem Dschihad widerstehen kann. Also einfach weiter so, politisches Umdenken lohnt nach Ansicht der Konservativen nicht.
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