Gute Kreise, schlechte Kreise
--- Der Spiegel widmet sich - nicht zuletzt, um ein Buch zu bewerben - dem Thema der so oft zitierten "Kreise". Welcher Journalist kennt es nicht: Da erzählt einem ein Entscheider (ob nun Unternehmensmanager oder Spitzenpolitiker) Details, die eigentlich nicht in die Öffentlichkeit gehören, zumindest aber will er auf gar keinen Fall mit der Veröffentlichung in Zusammenhang gebracht werden. Was tun? Der Journalist zitiert aus "gut unterrichteten Kreisen", aus "Unternehmenskreisen" oder aus "Regierungskreisen", damit der Informant auch in Zukunft fleißig redet und nicht beleidigt ist oder im schlimmsten Fall sogar seinen Job verliert. Was arbeitsbezogen notwenig erscheint, kann aber auch als Manipulation gewertet werden. Denn, wer den Informanten deckt mutiert zum Mitwisser und macht sich damit gemein, sagen zumindest ethisch anpruchsvolle Journalisten. Diese lehnen es entsprechend ab, Informationen "unter drei" (reiner Hintergrund) oder "unter zwei" (Institution darf genannt werden, nicht aber der Informant) anzunehmen und reden mit ihren Quellen ausschließlich "unter eins" (Feuer frei, Zitate nur mit vollem Namen). Wer womit besser fährt, kann wohl niemand schlussendlich sagen. Vielleicht sollten die Institutionen einfach offener kommunizieren.
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