Irans Atomansprüche bedrohlicher als Irak
--- Die WAMS wirft einen ausführlichen Blick auf die ernsthaften Bemühungen der iranischen Führung, Atombomben zu bauen, und warnt vor einer unkontrollierbaren Situation im Mittleren Osten: In den Regierungsstuben Europas war man nicht begeistert, als im Herbst 2002 die Fragen zum Nuklearprogramm des Iran dringender wurden. Abwiegeln lautete die Devise auch im Berliner Kanzleramt. Einer, der Einblick in die Dossiers der deutschen Nachrichtendienste hatte, sagte: "Wir beteiligen uns nicht an Versuchen, nach dem Irak das nächste Land auf die Agenda zu heben." Nun ist der Iran auf der Tagesordnung der Weltpolitik angekommen. Es braut sich ein Konflikt zusammen, der gefährlicher ist als der Irak-Krieg. Die Regierung in Teheran selbst forciert eine Entwicklung, die den Staat der Mullahs schnell ins Fadenkreuz einer militärischen Eskalation bringen kann. Jahrelang hat Iran alle Fragen nach dem Hintersinn seines Atomprogramms mit Tricks, Leugnen und Hinhalten abgewehrt. Alle Zusagen zur Zusammenarbeit mit der Atomenergiebehörde IAEA wurden gebrochen. Nun sprechen auch europäische Politiker wie Außenminister Joschka Fischer von "schweren Fehlern" Irans und warnen vor einer "dramatischen Verschärfung". Die Verärgerung darüber, wie der Iran vor allem Deutschland, Frankreich und England vorgeführt hat, ist verständlich. Ende Oktober 2003 hatte das europäische Dreigestirn in Teheran das Zugeständnis der Regierung erreicht, das Programm zur Urananreicherung auszusetzen. Doch mit ihrem Schwenk haben die Machthaber in Iran jetzt nur getan, was sie vor dieser Vereinbarung angekündigt hatten, wenn auch nur auf Persisch: sie sogleich wieder zu kündigen Hier schlummert ein neuer Konflikt, bei dem sich die Europäer nicht so leicht ausklinken können wie im Irak. Die grundsätzliche Frage dabei ist natürlich: um wieviel gefährlicher wäre die iranische Atombombe als es heute die pakistanischen und indischen sind? Was ist dem Regime der Mullahs zuzutrauen?
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