2004-10-15

Merkel schwimmt und rudert

--- Um Angela Merkels Image steht es nicht zum Besten, nachdem sie ihren Konkurrenten Merz aus der Parteispitze vertrieben hat. Inzwischen sehen laut ZDF-Politbarometer mehr Befragte den größeren Einfluss in der Union just bei Ähm-ähm-CSU-Stoiber als bei der CDU-Chefin: Letzter Faux Pas der Christdemokratin: Ihre Unterstützung für eine Unterschriftenaktion gegen den im Raum stehenden EU-Beitritt der Türkei. In der Sache bleibt Merkel zwar bei ihrer ablehnenden Haltung zu der EU-Erweiterung in Richtung Kleinasien und hält an ihrem Vorschlag der "privilegierten Partnerschaft" fest. Die populistische Idee zur Aktion mit den Unterschriften gefällt ihr nun aber doch nicht mehr: Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung" (Freitagausgabe) hat Merkel bei einem Treffen mit Unions-Ministerpräsidenten berichtet, sie habe zu diesem Thema viele Briefe enthalten. Darin sei die Sorge geäußert worden sei, die Unterschriftenaktion könnte missbraucht werden. Sie nehme diese Bedenken "sehr ernst". Dann habe die CDU-Vorsitzende erklärt: "Wir müssen den Missbrauch ausschließen. Deshalb ist das Thema für mich erledigt." Ironie an der Geschichte: Der Vorschlag mit der "Volksbefragung" kam ursprünglich aus Stoibers CSU-Umfeld, das nun aber trotzdem noch besser dasteht als Merkel.

Update: Aha, da wird gar über eine Intrige gegen Merkel gemunkelt.