2004-11-07

Irak nun offiziell im "Ausnahmezustand"

--- Nach den überaus blutigen und mit Hunderten von Rebellen ausgeführten Anschlägen auf mehrere Polizeiämter in Samarra und nordwestlich Bagdads, die anscheinend auch eine Reaktion auf die neue Falludscha-Offensive der US-Armee darstellen, hat die irakische Übergangsregierung nun offiziell den Notstand ausgerufen. Wäre die Lage nicht so dramatisch, könnte man zynisch fast fragen, was die Anerkennung der letztlich seit dem US-geführten Angriff auf den Irak im Frühjahr 2003 noch bringen soll. Denn der Ausnahmezustand herrscht eigentlich schon seitdem. Aber so sieht man es offiziell in Bagdad: Nachdem die Regierung in Bagdad sämtliche Mittel ausgeschöpft habe, um im Irak für Ruhe zu sorgen, habe Regierungschef Ijad Allawi sich zu dieser Maßnahme entschlossen, sagte sein Sprecher. Der Ausnahmezustand gelte für alle Landesteile außer dem Kurdengebiet. Er solle dazu dienen, die für Januar geplanten Wahlen abhalten zu können. In Haditha hätten die Angreifer die Polizisten entwaffnet, sie zusammengetrieben und sie dann erschossen, sagte der Polizist. Ähnlich seien sie in Haklanija rund zehn Kilometer östlich vorgegangen.