Pentagon will Kampf gegen Terror-Netze verbessern
--- Lange zieht sich durch die Statements sämtlicher Terrorismusexperten schon die Weisheit, dass man neue Terrornetzwerke wie al-Qaida auch nur mit neuen, auf diese Netzstrukturen eingehende und antwortende Methoden bekämpfen kann. Der Forschungsarm des Pentagon, die Defence Advanced Research Project Agency (DARPA) hat jetzt ein entsprechendes Programm aufgelegt, das eine in diese Richtung gehende Computerlösung hervorbringen soll, berichtet Telepolis: In der Darpa wird im Rahmen einer Ausschreibung der Abteilung Information Exploitation Office (IXO) um Vorschläge für Computerprogramme gebeten, mit denen sich "Kommandostrukturen des Feindes erkennen und ihre Störung bewirken" lassen (Tools to Identify an Enemy's Command Organization and Manage its Disruption). Ausgeschrieben wurde das Projekt am 10.11., eingereicht werden müssen Papiere mit Vorschlägen bereits am 10.12. Es muss also möglichst schnell gehen, was angesichts der Probleme im Irak auch nahe liegt. ... Gewünscht werden Programme, mit denen sich in den "feindlichen Kommandoorganisationen Prozesse der Entscheidungsfindung erkenn und stören" lassen. Offenbar geht man auch hier wieder von hierarchischen Strukturen aus, obgleich flache oder verteilte Netzwerkorganisationen von Aufständischen bereits in das neue Handbuch für "Counterinsurgency Operations" der Army eingegangen sind ... Die Darpa versteht ihr Anliegen als einen Aspekt des Informationskrieges. Zentral dafür sei eben das Verständnis und die Beeinflussung von menschlichen Entscheidungsfindungsprozessen innerhalb einer Kommandostruktur. ... Ähnlich wie Aufständische und Terroristen versuchen, mit Überfällen und Anschlägen schwache Punkte zu treffen und den Gegner zu lähmen, wäre es auch interessant, so die Darpa, "dynamische und zeitabhängige materielle oder informatorische Mittel zur Beeinflussung von Elementen und Verbindungen der feindlichen Kommandoorganisation" zu besitzen. Man wünscht sich also Ideen, an welchem Ort und zu welcher Zeit man zuschlagen soll, um den unbekannten Gegner am besten zu treffen und seine Operationen zu stören. Militärische Angriffe würden dann eben auch eher den Charakter von punktuellen Anschlägen annehmen (woran man sich auch deswegen orientiert, weil man "Kollateralschaden" durch den massiven und stets ungenauen Einsatz von Waffen medien- oder informationstaktisch vermeiden muss). Da können wir ja gespannt sein, ob das Vertrauen auf die Technik statt auf gute alte Spione vor Ort dieses Mal erfolgreicher ist als bei den ganzen Hightech-Kriegsphantasien, die im Irak-Krieg wenig genützt haben.
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