2004-11-10

Spin mit Energie

Die deutsche Energiewirtschaft verzichtet derzeit darauf, den Medien den richtigen Spin zu geben. Nachdem die Branche sich zunächst die Sympathien von Rot-Grün verscherzt hatte, als sie im Sommer die Preise deutlich anheben wollten, reden sie nun wieder fleißig mit Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement. Gemütlich trafen sich die Vorstandschefs von Eon, RWE, Vattenfall und EnBW am Samstag in Essen bei der RWE, um über die künftigen Wettbewerbsregeln auf dem Strommarkt zu reden. Und weil Politik und Wirtschaft nun wieder im engen Dialog stehen und sich in den kommenden Wochen noch öfter treffen wollen, die vier Konzerne (sie stehen eigentlich im Wettbewerb untereinander) nun sogar in einer Arbeitsgruppe das dazugehörige Energiewirtschaftsgesetz und die Verordnungen in ihrem Sinne formulieren und dem Clement-Haus vorstellen, weil all das passiert war, wurde prompt am Dienstag ein Treffen mit Berliner Journalisten abgesagt. Geplant war ein Gespräch mit dem Verband der Stromnetzbetreiber und Energie-Journalisten. Die hätten gerne erfahren, worüber die Essener Mauschelrunde gesprochen hatte. Doch, wie es unter Gleichgesinnten üblich ist, wird da dann lieber geschwiegen.