Der Spiegel und seine Folterfotos
--- Nachdem der Spiegel die Affäre Coesfeld mit in Gang brachte, hat er nun anscheinend auch die Folterfotos dazu, zumindest berichtet er darüber: Die in den Morgenstunden des 9. Juni aufgenommenen digitalen Bilder zeigen Soldaten einer Ausbildungskompanie des Instandsetzungsbataillons 7, die nach einem Nachtmarsch von ihren Vorgesetzten in einen Hinterhalt gelockt und „gefangen“ genommen worden waren. Das berichtet der SPIEGEL. Die Rekruten wurden – angeblich zu Ausbildungszwecken – mit Kabelbindern gefesselt und mussten kniend oder bäuchlings auf dem Boden ausharren, ehe man sie mit verbundenen Augen zu fingierten Verhören abtransportierte. In einer nahe gelegenen Sandkuhle sollen die Soldaten geschlagen und mit kaltem Wasser bespritzt worden sein. Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) machte aus seiner Empörung über die dokumentierten „Übungen“ keinen Hehl. Besonders ein Foto habe ihn „persönlich verletzt“: Es zeigt einen Feldwebel, der einem am Boden liegenden Untergebenen den Fuß ins Kreuz drückt und dabei die Faust triumphierend in die Höhe reckt. Der als „Trophäe“ gedachte Schnappschuss ist Bestandteil der Akte der Sonderkommission „Flamschen“, die inzwischen gegen 38 beschuldigte Soldaten ermittelt – darunter zwei Zugführer im Rang eines Hauptfeldwebels. Das fragen wir uns doch: ist das nun eine gesonderte Verkaufsaktion, dass die Bilder online nicht einmal geschwärzt zu sehen sind? Oder sind die Fotos an Weihnachten nicht opportun im Netz, in Print aber doch? Oder hat sie der Spiegel nicht vorliegen? Der Spindoktor wünscht jedenfall mit oder ohne Bilder frohes Feiern!
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