Folterskandal nun auch in Großbritannien
--- Gefälschte Fotos mit angeblichen Misshandlungen irakischer Gefangene durch britische Soldaten machten ja schon mal die Runde, aber nun scheinen die Briten wohl doch einen Folterskandal zu haben: Die Aufnahmen von Folterungen irakischer Gefangener durch britische Soldaten im Irak könnten die im Irak stationierten Truppen zusätzlich gefährden, heißt es in der britischen Presse. Mehrere Zeitungen veröffentlichten heute die Bilder, die an die Folterfotos von US-Soldaten im Bagdader Gefängnis Abu Ghureib erinnern. Sie sind Teil der Anklage gegen drei britische Soldaten, gegen die gegenwärtig wegen des Verdachts der Misshandlung irakischer Gefangener vor einem Militärgericht auf einem britischen Militärstützpunkt in Osnabrück verhandelt wird. "Schande" und "Schock" lauteten einige der Überschriften über den Bildern, auf denen nackte Iraker zu sehen sind, die offenbar sexuelle Handlungen simulierten. Auf anderen Fotos werden Gefangene offenkundig geschlagen und misshandelt. Die drei Soldaten haben sich für nicht schuldig erklärt. Anders als im Fall Abu Ghureib gibt es bislang keine Vorwürfe systematischer Folter bei den britischen Truppen. Dennoch dürften die Bilder zur einem Wutausbruch in der arabischen Welt führen und den Ruf der britischen Armee beschmutzen, schreibt die "Times". Die "Financial Times" sieht aus dem Skandal neue politische Risiken für Blair erwachsen, dessen enge Allianz mit den USA im Irakkrieg bei der Mehrheit der Briten auf Kritik gestoßen war. Mehr dazu u.a. im Guardian oder bei der BBC.
Update: Jetzt auch in ein Bericht zum Abu Ghraib der Briten in Telepolis.
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