Entführter US-Soldat entpuppt sich als Puppe

Mehr dazu in Spiegel Online: Wenn Abu Musab al-Sarkwi, der im Irak aktive Statthalter Osama Bin Ladens, eine Botschaft an die Weltöffentlichkeit senden will, lässt er einen Menschen unter dem Namen "Abu Maisara al-Iraki" die entsprechenden Zeilen oder Bilder ins Internet stellen. Mehrmals täglich meldet sich "Abu Maisara" mittlerweile zu Wort. Die eigene Webseite, die al-Sarkawi noch bis in den Herbst 2004 hinein betrieb, ist offline. Sie hat sich offensichtlich nicht rentiert - wahrscheinlich, weil das, was "Abu Maisara" heute macht, weit mehr Wirkung erzielt: Er postet die Erklärungen der irakischen al-Qaida-Filiale einfach in einem großen, gut besuchten, arabischen Diskussionsforum, in dem sich vorwiegend Islamisten tummeln. ... Zuletzt sprang diese Maschine im großen Stil am Dienstag an: Auf der "Qal'a"-Seite war ein mutmaßliches Bekennerschreiben aufgetaucht. "Unseren heldenhaften Mudschahidin der Dschihad-Einheit im Irak ist es gelungen, den US-Soldaten John Adam zu entführen", heißt es in dem Schreiben, das SPIEGEL ONLINE vorliegt. Beigefügt war ein Foto, das einen auf dem Boden sitzenden US-Soldaten zeigte, der mit einer Waffe bedroht wurde. Nach 72 Stunden würde er getötet, drohten die vermeintlichen Terroristen, wenn nicht alle Insassen der Gefängnisse der US-Armee im Irak freigelassen würden. Auf den ersten Blick enthielten das Bekennerschreiben und das beigefügte Bild die üblichen Merkmale solcher Publikationen: Im Hintergrund des Fotos war ein in Arabisch geschriebenes islamisches Glaubensbekenntnis zu sehen, der Sprachgebrauch des Schreibens unterschied sich nicht sonderlich vom Üblichen. Auf den zweiten Blick stellte sich die Terrorbotschaft schnell als Fälschung heraus.
0 Comments:
Kommentar veröffentlichen
<< Home