2005-03-17

Blogger entdeckt: Handelsblatt steigt ein

--- Das Handelsblatt hat seine Korrespondenten davon überzeugt, künftig auch in Weblogs ihre Erlebnisse der Weltöffentlichkeit kund zu tun. "Auf der bereits freigeschalteten Webseite "Handelsblatt global reporting" gelangt der Leser über eine Weltkarte zu den Einträgen der Teilzeitblogger", berichtet der Spiegel. "Ein oder zwei Postings sind in jedem der Tagebücher bereits vorhanden. Dem Blogstil entsprechend kommen die meisten Artikel eher subjektiv-flapsig daher: Indien-Korrespondent Oliver Müller schreibt beispielsweise Bombay in Grund und Boden ("Aus Slumbay wird kein Shanghai"), Reporter Helmut Steuer mokiert sich von Stockholm aus über die derzeitige Sinnkrise der Schweden ("Kein Fisch, kein Saab und kaum noch Schnaps")." Nach einer Befragung der Redaktion, glaubt der Spiegel den Grund für dieses Eindringen der etablierten Medien in die Bloggersphäre erkannt zu haben. "Aus der Redaktion ist zu hören, der Verlag wolle mit dem Superblog vor allem die Größe seines Korrespondentennetzes demonstrieren - und darauf hinweisen, dass der Konkurrent "Financial Times Deutschland" (der auch schon vom Blogvirus infiziert wurde) mit einer kleineren Mannschaft auskommen muss." Übrigens: Die Wirtschaftswoche, auch aus dem Hause der Verlagsgruppe Handelsblatt, lässt seine Korrespondenten schon seit geraumer Zeit bloggen, ebenso auch einzelne Redakteure aus der Zentralredaktion. Im aktuellen Heft findet sich dort auch ein Artikel zu Weblogs und deren steigenden Einfluss in der Medienwelt.