2005-06-25

Wiki gegen Guantanamo-Folterungen

--- dKosopedia, ein Ableger des neu designten DailyKos im Wikipedia-Stil zur Erarbeitung einer freien politischen Enzyklopädie, hat ein Projekt zur Dokumentation von Folterungen im US-Gefangenenlager Guantanamo ins Leben gerufen. Die Wikianer wollen dafür einiges an Dokumenten lesen:
Through a Freedom of Information Act request, the Associated Press has obtained dossiers on the military tribunals of 59 current and former detainees of the Guantánamo Bay Naval Base. These tribunals were held to determine if each detainee met the legal requirements for being classified as an "enemy combatant". Below is a summary of the types of documents contained in the dossiers, followed by some details on the contents of each.
Mehr zum Thema in Spiegel Online:
Linke Aktivisten aus den USA wollen 4000 Seiten Vernehmungsprotokolle aus dem Lager Guantanamo komplett durcharbeiten, um eventuell vorhandene Beweise für Misshandlungen zu finden. ... Susan Ho startete das Projekt, an dem sich mittlerweile 80 Freiwillige beteiligen. Ihr Ziel: Beweise für körperliche Misshandlung und Folter der in Guantanamo festgehaltenen "feindlichen Kombattanten" (US-Regierungsbezeichnung) finden. Man wolle verhindern, dass eventuell vorhandene Beweise übersehen würden, erklärten die Aktivisten. Die Dokumente seien teilweise extrem detailliert und deshalb schwer lesbar, sagte George Phillies, einer der Hobby-Rechercheure dem Magazin "Wired". Es brauche viel Zeit, sie genau zu lesen. "Ich denke, das ist wichtig für das amerikanische Volk, weil nicht klar ist, was alles in seinem Namen getan wurde. Die herausgegebenen Akten betreffen 59 Gefangene, manche von ihnen sind nicht mehr in Guantanamo. Jedem Häftling wurde ein Hauptbearbeiter zugeordnet, der per Mail direkt kontaktiert werden kann. Einzelne Akten sind bereits komplett gelesen - in einer Kurzfassung können der Weg des Häftlings nach Guantanamo und seine Aussagen nachgelesen werden. Bei einem libyschen Gefangenen heißt es: "Sieht aus, als wäre alles in Ordnung. Es gibt glaubhaft klingende Beweise gegen den Inhaftierten und kein Anzeichen von Misshandlung." Ganz ohne etablierte Medien wollen die Hobby-Rechercheure jedoch nicht arbeiten: Sie planen, wichtige Ergebnisse des Wikis in "Mainstream-Medien" zu platzieren, wie Phillies dem Magazin "Wired" sagte. Dabei solle es um die Berichte von Häftlingen über Misshandlungen gehen.
Und sonst: Das sieht nicht gut aus im Iran: Präsidenten-Stichwahl in Iran. Ein Hardliner ist der Sieger, tagesschau.de.

Zurück in den alten Tonfall. Nach dem Sieg hat der ultrakonservative Teheraner Ex-Bürgermeister Ahmadinedschad erstmal auf alte Formeln zurückgegriffen. Mit schroffen Angriffen auf die USA und wirren Machtphantasien versucht er, die Iraner zu einen. Die USA und Europa schauen mit Sorge auf die Zeit nach der Wahl, Spiegel Online.

Haftbefehl für CIA-Agenten. Ein italienischer Richter hat wegen der heimlichen Entführung eines Imam aus Mailand im Jahr 2003 13 CIA-Agenten in Verdacht, die auch aufgrund ihrer Handybenutzung identifiziert werden konnten, Telepolis.