2005-07-23

Islamistischer Terror am Roten Meer

--- Nach London jetzt schon wieder überaus blutige Attentate, dieses Mal erneut in Ägypten. Mehr als 80 Menschen hat die Bombenwelle im Touristen- und Badeort Scharm el Scheich in den Tot gerissen, die meisten davon sind anscheinend Ägypter. Trotzdem werden vor allem westliche Touristen den Ort und das Land vorläufig eher meiden. So mancher Kleinunternehmer schreibt die Gegend jedenfalls bereits ab, wie der ägyptische Blogger Big Pharao meldet. Das zeigt erneut, wie indifferenziert die Terroristen vorgehen, die wohl dem islamistischen Umfeld zuzurechnen sind. Ein dubioses Bekennerschreiben der "Abdullah al-Assam-Brigaden in der Levante und Ägypten", die sich nach einem geistigen Führer bin Ladens benannt haben, ist jedenfalls aufgetaucht, obwohl das allein wenig aussagt. "Al-Qaida im Morgenland" will es zudem selbst gewesen sein. Berichte von Betroffenen deuten auf gewaltige Explosionen hin:
Noch Stunden nach den Bombenexplosionen sind über dem Touristenzentrum Naama Bay im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich Flammen und Rauchwolken zu sehen. Touristen irren durch die Straßen, Rettungskräfte suchen nach Opfern. Mit weißen Laken bedeckte Leichen werden abtransportiert, Krankenwagen bringen Verletzte in die Krankenhäuser. "Es sah so aus, als ob viele Leichen auf der Straße verstreut liegen", berichtet der britische Polizist Chris Reynolds, der in Scharm el Scheich Urlaub macht, dem Sender BBC. Er hielt sich zum Zeitpunkt der Anschläge in der Nähe eines Cafés am Marktplatz auf. Dort allein sollen 17 Menschen ums Leben gekommen sein. Ein weiterer Polizist aus London, Charlie Ives, berichtet von einer "Massenhysterie". "Wir haben versucht, die Leute zu beruhigen." Die Explosion sei so stark gewesen, "dass wir praktisch aus dem Café geschleudert wurden".
Und sonst: Die britische Polizei auf der Jagd nach den erneuten Bombern. Die gestrige Erschießung eines Ausländers hat sich derweil als Überreaktion erwiesen: der Mann hatte nichts mit den Attentaten zu tun. Die Polizei bedauert die "Tragödie".

Neues von der Rove-Affäre: CIA Leak Investigation Turns to Possible Perjury, Obstruction. The special prosecutor in the CIA leak investigation has shifted his focus from determining whether White House officials violated a law against exposing undercover agents to determining whether evidence exists to bring perjury or obstruction of justice charges, according to people briefed in recent days on the inquiry's status, LA Tiimes. Dazu auch in der Washington Post: Testimony By Rove and Libby Examined. Leak Prosecutor Seeks Discrepancies.

Zu Rove passt auch Hughes: Karen Hughes, returning to Washington to take charge of State Department efforts to improve the nation's tarnished image abroad, said at her confirmation hearing yesterday that she wants to enlist the private sector -- including the music, film and travel industries -- in a reinvigorated effort to help the Muslim world understand America. Hughes, who will hold the rank of ambassador and the title of undersecretary of state for public diplomacy and public affairs, told the Senate Foreign Relations Committee that the long-term "way to prevail in this struggle is through the power of our ideas." Vergleich auch dieses frühere Posting.