Merkel: die gefühllose Kanzlerin
--- Ist sie Deutschland? Die Süddeutsche fasst die Ereignisse des gestrigen Tages in Berlin zusammen und stellt dabei eine bezeichnende Charkterstudie Merkels an:
Eine „Koalition der neuen Möglichkeiten“ verspricht Merkel. Auch die weiteren Ankündigungen klingen, als gehorche da jemand einer Not. Weil es, wie gesagt, keine vernünftige Alternative gibt und man sich mit den Realitäten abfinden muss. So geht es minutenlang, über das Verhältnis zu China wird gesprochen, über künftige Verhandlungstermine, bis plötzlich eine Frage den ganzen, von ihr gesteckten Rahmen sprengt. „Wie fühlen Sie sich?“, fragt eine britische Journalistin, und in ihrer Frage klingt das große Erstaunen darüber mit, dass man davon bei dem ganzen Auftritt Merkels keine Ahnung bekommt. Eigentlich wollte sie gar keine Frage stellen. Aber diese Frage springt nun förmlich aus ihr heraus – und sie prallt auf eine erneut sehr kontrollierte Antwort. „Ja, also, ich äh“, setzt Merkel an, und fährt dann fort: „Erstens, es geht mir gut. Zweitens, ich glaube, dass sehr sehr viel Arbeit vor uns liegt.“ Das freilich sagt nichts über ihre Gefühle, und so fragt eine weitere ausländische Kollegin nach: „Sind Sie eine glückliche Frau?“ Und wieder gibt es Gelächter, in dem sich das Gefühl der einheimischen Reporter auszudrücken scheint, dass man doch weiß, auf solche Fragen gibt es keine Antwort. Es ist, als ob Merkel kein öffentliches Vokabular für Emotionen hat. Nicht einmal von Erschöpfung oder Erleichterung spricht sie, sondern wieder von guter Stimmung und der vielen Arbeit, die vor ihr liegt – um dann sachlich festzustellen, dass es ja ganz schlimm wäre, wenn sie jetzt griesgrämig wäre. Mehr Euphorie lässt sie nicht zum Vorschein kommen.Aber gut zu wissen, dass es Angie gestern gut ging. Heute vielleicht schon wieder weniger, denn noch ist sie gar nicht im Amt, da wird ihr schon die Richtlinienkompetenz streitig gemacht. Das kann ja heiter werden die nächsten Jahre, wenn die Koalition überhaupt hält. Die FDP, die Grünen und die Linkspartei sind da ja skeptisch und sprechen von einem belanglosen "Weiter so" trotz Frisurenwechsel und einer "Großen Koalition der Wahlverlierer". Ansonsten noch in der SZ zum Thema: Einblicke in die mögliche Kabinettsbesetzung und Spekulationen über den missverstandenen Wählerwillen (Etikettenschwindel: Die Wähler wollten möglicherweise zwar eine große Koalition. Aber keine auf der Angela Merkel draufsteht und viel SPD drin ist".) <a href="http://del.icio.us/esmaggbe/merkel" rel="tag">merkel</a>
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