2005-11-29

Deutsche Archäologin im Irak entführt

--- Das Entführungsgeschäft im Irak zieht tatsächlich wieder deutlich an vor Weihnachten -- und dieses Mal hat es auch eine Deutsche getroffen:
Bei der entführten Frau soll es sich um eine Archäologin im Alter von etwa 40 Jahren handeln. Sie sei seit vielen Jahren im Irak tätig und spreche fließend arabisch. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes werden die Deutsche und ihr irakischer Fahrer seit Freitag vermisst. In einem der ARD in Bagdad übergebenen Video fordern ihre Entführer die Bundesregierung auf, die Zusammenarbeit mit der irakischen Regierung einzustellen. Anderenfalls würden die Geiseln getötet. Berlin-Korrespondent Werner Sonne sagte im ARD-Morgenmagazin, das Video enthalte auch ein zeitliches Ultimatum. Die Entführung sei offenbar politisch motiviert. Laut Sonne hatten die Entführer die Ausstrahlung des Videos im Fernsehen verlangt. Die ARD erfüllte diese Forderung nicht und zeigte lediglich ein Standbild. Die Forderungen der Entführer müssen nach Ansicht des SPD-Außenpolitikers Hans-Ulrich Klose zurückgewiesen werden. "Man muss ihnen klar machen, dass es Forderungen gibt, die unakzeptabel sind", sagte Klose im Deutschlandfunk. Man müsse sehen, was das Motiv hinter der Entführung sei. Deswegen müsse jetzt versucht werden, mit den Entführern in Kontakt zu treten. Am Wochenende waren vier weitere westliche Ausländer von Unbekannten verschleppt worden. Dabei handelte es sich um zwei kanadische, einen amerikanischen und einen britischen Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, wie ihre Regierungen bestätigten. Die vier Helfer hatten sich am Samstag in einer als gefährlich geltenden Gegend von Bagdad aufgehalten. Insgesamt sind seit dem Sturz des Saddam-Regimes im April 2003 mehr als hundert Ausländer im Irak entführt worden.
Das politische Berlin ist in heller Aufregung, just wo der neue Außenminister Frank Walter Steinmeier in den USA weilt und mit seiner Kollegin Rice über das heikle Thema der CIA-Gefangenenflüge sprechen soll (Foto: ARD).

Und sonst: Ex-Innenminister Otto Schily will sich wie sein früherer Herr und Meister Schröder ebenfalls im Mediengeschäft engagieren: Als plauderfreundlicher Medienliebling wird Ex-Innenminister Otto Schily nicht gerade in Erinnerung bleiben. Kurz nach seiner Demission aber wechselt der sozialdemokratische Grantler die Seiten ... Schily ... beteiligt sich mit 8,5 Prozent als Gesellschafter an der Berliner Power Radio GmbH, die sich derzeit um die traditionsreiche Hauptstadtfrequenz 100,6 Megahertz bewirbt. Das war bisher ja nicht gerade ein Erfolgssender gewesen.

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