2006-01-28

Das Pentagon und der Infowar

--- Das Thema Infowar und PsyOps geistert mal wieder durch die Online-Medien. Auslöser ist ein Bericht von BBC Online über die Information Operations Roadmap des Pentagon. Wirklich neu ist das alles nicht, das Papier stammt von 2003 und die New York Times berichtete schon Ende 2004 ausführlich darüber. Aber die BBC legt jetzt das Augenmerk etwa auch auf Blogger, die mit ins Visier der Täuschungsversuche des US-Verteidigungsministerium geraten könnten und veröffentlicht dazu auch das ganze Dokument (PDF):
A newly declassified document gives a fascinating glimpse into the US military's plans for "information operations" - from psychological operations, to attacks on hostile computer networks. Bloggers beware. As the world turns networked, the Pentagon is calculating the military opportunities that computer networks, wireless technologies and the modern media offer. From influencing public opinion through new media to designing "computer network attack" weapons, the US military is learning to fight an electronic war. The declassified document is called "Information Operations Roadmap". It was obtained by the National Security Archive at George Washington University using the Freedom of Information Act. When it describes plans for electronic warfare, or EW, the document takes on an extraordinary tone. ... It seems to see the internet as being equivalent to an enemy weapons system. "Strategy should be based on the premise that the Department [of Defense] will 'fight the net' as it would an enemy weapons system," it reads. The slogan "fight the net" appears several times throughout the roadmap. The authors warn that US networks are very vulnerable to attack by hackers, enemies seeking to disable them, or spies looking for intelligence. "Networks are growing faster than we can defend them... Attack sophistication is increasing... Number of events is increasing." And, in a grand finale, the document recommends that the United States should seek the ability to "provide maximum control of the entire electromagnetic spectrum".
Mehr zu dem ganzen Bereich bei der Infomation Warfare Site. Mit ganz aktuellem Bezug auch das hier: Covert ops and disinformation aimed at Iran. Recent reports in the Turkish and German media of the US asking the Turkish government to support a possible attack on Iran and alerting allied countries of preparations for such an attack appear to be part of a strategy to pressure the Iranian regime rather than the result of a new policy to strike the country.

Und sonst: Da sind sie mal wieder, die großen Bedrohungen: Schäuble warnt vor "schmutzigen Bomben". Deutschland muss nach Einschätzung von Innenminister Schäuble damit rechnen, von Terroristen mit so genannten schmutzigen Bomben angegriffen zu werden. Konkrete Hinweise darauf gebe es zwar nicht, die Bedrohung müsse aber ernst genommen werden. Dazu lesenswert die Entblätterung des Mythos von der Gefährlichkeit der zusammengeschusterten Bomben aus dem Umfeld des Chaos Computer Clubs.

Statt Untersuchungsausschuss: BND-Affäre: Grüne fordern Auskunft ein. Die Grünen verlangen in der BND-Affäre umfassende Auskunft. Sie sandten der Bundesregierung einen langen Fragenkatalog.

Ups, nix gelernt aus dem Irak-Debakel: US-Bürger für Militärschlag gegen Iran. Mehr als die Hälfte der US-Amerikaner haben sich in einer Umfrage für einen Militärschlag gegen den Iran ausgesprochen, sollte dieser sein Atomprogramm nicht aufgeben. Der Iran droht seinerseits mit dem Einsatz von Raketen gegen Israel.

Neue Entführung, neues Video: Kidnapper-Video zeigt US-Geisel im Irak. Nach der Botschaft über die im Irak entführten Deutschen hat der Sender Al Dschasira ein weiteres Geisel-Video ausgestrahlt. Bei den Entführten handelt es sich Mitarbeiter einer christlichen Organisation.

Auch interessante Zahlen in punkto "deutsch-amerikanische Freundschaft": Deutsche halten Russland für wichtigeren Partner als die USA. Das deutsch-amerikanische Verhältnis hat sich nach einer von der FTD in Auftrag gegebenen Umfrage deutlich verbessert. Aber die intensivsten Beziehungen hat Deutschland nach Meinung der Bundesbürger zu einem Nachbarstaat.

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