Vom Bürger-Journalismus zur Bürger-Propaganda
--- Dass die neuen Beteiligungsmöglichkeiten rund um den viel gehypten "Citizen Journalism" auch neue Formen der Propaganda ermöglichen, zeigt sich im gegenwärtigen Nahost-Krieg sehr gut:
Auf Videoplattformen im Internet treten arabische und israelische Propagandafilme gegeneinander an. Die einen setzen auf Emotionen und rücken zivile Opfer des Krieges in den Mittelpunkt, die anderen zeigen Luftaufnahmen der israelischen Luftwaffe. So etwas kennen die meisten nur aus Filmen: Eine friedliche Stadt, in der Sirenen laut heulen und verängstigte Menschen umherlaufen. Man spürt die Todesangst der Menschen. Die Amateuraufnahmen stammen aus Haifa und aus einer kleinen Siedlung irgendwo im Norden Israels. Der Krieg zwischen Israel und der Hisbollah - er beherrscht nicht nur die Nachrichtensendungen im Fernsehen. Auch auf Videoplattformen im Netz, allen voran YouTube, tauchen immer mehr Videos auf, die Leid, Tod und Zerstörung zum Thema haben. so häufen sich auf YouTube und auf Google Video professionell produzierte Filme, die brutale Fotos der Zerstörung zeigen und diese mit emotionaler Musik unterlegen. Viel mehr ist auch nicht nötig, um den Zuschauer zu erreichen - oder, um es drastischer zu sagen, zu schockieren. Denn was dort mitunter zu sehen ist, ist kaum zu ertragen. Gezeigt werden verstümmelte Leichen, Schwerverletzte, ängstliche Kinder, weinende Erwachsene. "Reality in Lebanon" heißt ein Film, der Fotos des Kriegsgrauens aneinanderreiht und mit Texteinblendungen kombiniert - dazu läuft traditionelle arabische Musik. ... Doch auch Israel nutzt die Internetvideos für die eigene Propaganda. Mehrere Filme zeigen Material, das offensichtlich von Drohnen der israelischen Luftwaffe stammt. In einem Video ist beispielsweise der Angriff auf Katjuscha-Abschussrampen aus der Luft zu sehen. Aufwendig produziert ist das Video "Die Hisbollah feuert Raketen aus Wohngebieten Kanas ab". Es soll womöglich die Angriffe auf die Stadt im Süden Libanons rechtfertigen, bei denen Dutzende Zivilisten umkamen und für die Israel im Ausland heftig kritisiert worden war.<a href="http://del.icio.us/esmaggbe/propaganda" rel="tag">propaganda</a>, <a href="http://del.icio.us/esmaggbe/CitizenJournalism" rel="tag">CitizenJournalism</a>, <a href="http://del.icio.us/esmaggbe/CitizenPropaganda" rel="tag">CitizenPropaganda</a>
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