Islamisten-Video: Deutsche Geiseln appellieren an Merkel
--- Die Veröffentlichung eines sechseinhalb minütigen Videos der islamistischen Geiselnehmer hat die aktuelle Entführung zweier Deutscher im Irak wieder in den Blickpunkt des Medieninteresses gerückt - kurz nach der Entsendung von Tornados nach Afghanistan durch den Bundestag. In der Aufnahme fleht die Mutter des nur neben ihr kauernden Sohnes Kanzlerin Merkel unter Tränen an, den Forderungen der Islamisten zum Rückzug der deutschen Truppen aus Afghanistan Folge zu leisten, sonst werde man sie beide töten. An die Bundesbürger geht der Appell, sich für die Erfüllung der Maßgabe der Terroristen einzusetzen. Spiegel Online dazu:
Das Video wurde heute unter anderem auf einem einschlägigen arabischsprachigen Internetforum verbreitet, in dem verschiedene Terrororganisationen seit Monaten ihre Bekennerschreiben, Propaganda und Videos ablegen. Die Überschrift lautet: "Eilige Nachricht. Aufruf der Gruppe 'Pfeile der Rechtschaffenheit' an die deutsche Regierung (Mit Video)". Auch erste Kommentare von Sympathisanten wurden bereits verfasst. Ein User namens "Al-Mudschahid al-Tarid" schrieb: "Gepriesen seien die 'Pfeile der Rechtschaffenheit', wahrlich, der eine Muslim ist des anderen Muslim Bruder". ... Auf ein einführendes Koranzitat folgt die Einblendung des deutschen Reisepasses und des Personalausweises der entführten Frau. Dann ergreift sie selbst das Wort und bittet auf Deutsch mehrere Minuten lang die deutsche Regierung darum, ihr zu helfen. Die Forderung "dieser Leute" bestehe darin, dass Deutschland sich aus Afghanistan zurückziehe, sagt sie. Ihre Worte wurden schriftlich ins Arabische übersetzt. Danach melden sich die Entführer zu Wort: Drei Männer sind zu sehen, zwei davon bewaffnet, alle vermummt. Der Wortführer trägt auf Arabisch vor: Deutschland sei Teil der Besatzer Afghanistans und müsse abziehen. "Wir geben der deutschen Regierung zehn Tage vom Datum dieser Erklärung an, um den Abzug ihrer Truppen aus Afghanistan bekannt zu geben und zu beginnen", sagt ein Maskierter. Er liest die Erklärung von einem Zettel ab. "Andernfalls werden sie nicht einmal die Leichen dieser beiden Agenten zu sehen bekommen." Die beiden Deutschen werden seit Anfang Februar vermisst. Nach bisherigen Erkenntnissen handelt es sich bei den Entführten um eine mit einem Iraker verheiratete, über 60 Jahre alte Frau und ihren Sohn, der Mitte 20 sei. ... Dutzende Terrorgruppen aus dem Irak melden sich täglich zu Wort, um ihre Attacken kundzutun. Aber die "Pfeile der Rechtschaffenheit" waren bisher nicht dabei.Inzwischen ist auch die bereits bekanntere "Stimme des Kalifats" auf den Drohungszug per Video aufgesprungen: "Warum solltest Du (Deutschland) all diese wirtschaftlichen Interessen gefährden wollen für das Wohl von Bush und seiner Bande?", fragt ein Sprecher darin auf Arabisch und mit Blick auf das deutsche Engagement in Afghanistan. "Ist es nicht dumm, die Mudschahidin zu ermutigen, Anschläge in eurem Land zu verüben?" Eine Institution namens "Stimme des Kalifats" ist schon mehrfach in Erscheinung getreten, erstmals 2005. Dabei handelte es sich zunächst um den Versuch, eine wöchentliche Internet-Fernsehsendung unter diesem Namen zu etablieren, die Terrorsympathisanten in aller Welt mit Informationen über die dschihadistische Internationale versorgt. Die Macher der Sendung, von der nicht einmal ein halbes Dutzend Ausgaben erschienen, entstammten nach eigenen Angaben der "Global Islamic Media Front" (GIMF). Die GIMF war ursprünglich eine Art Online-Nachrichtenagentur, die dem Terrornetzwerk al-Qaida nahe stand. Mittlerweile scheint sie aber komplett in die Hände von Terrorsympathisanten übergegangen zu sein, die es als ihre Aufgabe betrachten, Neuigkeiten von al-Qaida & Co. (die sie im Internet auf einschlägigen Dschihad-Websites zusammensuchen) einem möglichst großen Publikum zugänglich zu machen. Zu Terroranschlägen haben sich bisher aber weder die GIMF noch der Kanal "Stimme des Kalifats" bekannt. Einige Experten vermuten, dass es sich eher um Trittbrettfahrer als um Terroristen handelt, die lediglich versuchen, mit lautstarken Erklärungen und Drohungen Angst und Schrecken zu verbreiten.
In Pakistan ist Ende Januar ferner ein 29-jähriger Deutsch-Bosnier aus Pforzheim unter dem Verdacht verhaftet worden, die Terrororganisation al-Qaida unterstützt zu haben. Der baden-württembergische Verfassungsschutzpräsident Johannes Schmalzl sagte, immer wieder opferten "junge Männer aus Deutschland für die vermeintlich gute Sache aus ihrer Sicht ihr Leben im Ausland" - etwa im Irak, in Afghanistan oder in Tschetschenien. "Der Radikalisierungsprozess geht immer schneller voran. Besondere Bedeutung kommt dabei der islamistischen Propaganda im Internet zu." Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte am Donnerstag von zwei ebenfalls aus Deutschland kommenden türkisch-kurdischen Terrorverdächtigen berichtet, die kürzlich an der pakistanisch- afghanischen Grenze aufgegriffen und dann in amerikanische Obhut gebracht worden seien. Die Männer sollen sich in einem Ausbildungslager islamistischer Terroristen aufgehalten haben.
Die Initiative Avaaz.org (von Res Publica und Moveon.org) will einen "Krieg der Kulturen" dagegen verhindern helfen: Es wird zunehmend vom “Konflikt der Zivilisationen” gesprochen. Aber das Problem ist nicht Kultur; es ist Politik – vom 9. September bis Guantánamo, vom Irak bis Iran. Dieser Zusammenprall ist nicht unumgänglich und die meisten Menschen rund um den Erdball weisen dies von sich. Zusammen können wir es stoppen. Aber wo beginnen? Der palästinensisch-israelische Konflikt ist das Schlüsselsymbol für die Kluft zwischen dem Islam und dem Westen. Die Zeit läuft für den Frieden ab: die internationalen Führer müssen die Initiative ergreifen. Sehen Sie unser neues Video – unterzeichnen Sie bitte nachstehende Petition. Wenn sich die Führer Ende März treffen, wird unsere Nachricht in einer Art und Weise zugestellt werden, die sie nicht ignorieren können.
Labels: afghanistan, entführung, irak, propaganda, qaida, terror
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