Tornado vs. G8-Gegner: Das Wetter war schuld
--- In welche Spinning-Schule ist der Verteidigungsminister denn gegangen?:
Franz Josef Jung hat den umstrittenen Tiefflugeinsatz von Bundeswehr-Tornados beim G-8-Gipfel in Heiligendamm gerechtfertigt. "Dies war keine Provokation", sagte der CDU-Politiker der "Neuen Presse". "Nach derzeitigem Stand hat es die Witterungslage offenbar erforderlich gemacht, im Sichtflug zu fliegen." Deshalb seien die Maschinen an diesem Tag unterhalb der Wolkendecke geflogen. Er habe angeordnet, "den Sachverhalt abschließend aufzuklären", sagte Jung. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE hatte zumindest einer der Jets bei seinem Einsatz über dem Gebiet rund um die Ortschaft Reddelich in Mecklenburg-Vorpommern am 5. Juni die gesetzlich vorgeschriebene Mindestflughöhe von 500 Fuß, das entspricht etwa 150 Metern, unterschritten. ... In einer ersten Antwort auf eine Anfrage des Grünen-Politikers Hans-Christian Ströbele vom 12. Juni hatte das Verteidigungsministerium noch angegeben, "dass die Flughöhe im angegebenen Bereich auftragsgemäß 500 Fuß über Grund (ca. 150 Meter) betrug". Inzwischen hat das Haus von Minister Jung Abgeordnete der Koalition jedoch informell darüber unterrichtet, dass eine genaue Prüfung eine Verletzung der Regeln für die Flughöhe ergeben habe. Demnach ignorierten die Piloten selbst eine in den Jets eingebaute Technik, die bei Unterschreiten von 500 Fuß eine akustische Warnung absetzt. Die neuen Erkenntnisse haben für die beiden Piloten Konsequenzen. Mittlerweile wurden dienstrechtliche Ermittlungen gegen die beiden Luftwaffenangehörigen eingeleitet. ... Auch der SPD-Innenpolitiker Dieter Wiefelspütz kritisierte den Tiefflug über dem Protest-Camp ... als "verfassungswidrig ... denn sie hatten möglicherweise eine Zwangswirkung auf die Demonstranten, die sich durch das Kriegsgerät in niedriger Höhe bedroht gefühlt haben müssen".
Labels: bundesregierung, bundeswehr, g8, heiligendamm, protest
3 Comments:
Also mal ehrlich. Wir sollten froh sein, das die Tornados nicht auf die Demonstranten geschossen haben. So im Sichtflug. So als Training für Afghanistan.
Mahlzeit, Ströbele und die ganzen Schreihälse (ja, auch die Presse) sollte sich ersteinmal mit der Thematik des Fliegens auseinandersetzen, und nicht wild irgendwelche Behauptungen aufstellen.
Noch leben wir nicht in der DDR, in der jeder Flug staatlich 100% kontrolliert wurde...
Ein Glück.
Nichtsdestotrotz war ein Einsatz von militärischen Aufklärern politisch einfach unsensibel und dumm. Jedoch die Luftwaffe oder die Besatzung des Jets dafür verantwortlich machen zu wollen zeugt auch nicht gerade von Sachverstand denn von Polemik. Wenn hier jemand zu belangen wäre, dann doch wohl die Politik und zwar in Form zweier Minister, die Verantwortung für ihr Ressort zu übernehmen hätten, nicht wahr Herr Schäuble und Herr Jung?
Trotzdem einen schönen Tag wünscht
Der Dude
Was die Berichterstattung in den Medien angeht, finde ich es ohnehin interessant, das inzwischen auch einige Journalisten sagen: Hey Jungs, da haben die Blogger aber diese bessere Arbeit gemacht.
"Strafen für Falschmeldungen"
Seriöse Presseagenturen haben das Ausmaß der Gewalt falsch wiedergegeben. Das muss Konsequenzen haben, so dju-Vorstandsmitglied MICHAEL BACKMUND
INTERVIEW: DANIEL SCHULZ
Quelle: taz
http://www.taz.de/index.php?id=medien&art=2064&id=497&cHash=9ae1900819
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