Zuwachs im terror.web
--- Spiegel Online berichet über Zuwachs im terror.net bzw. terror.web:
Terror im Internet ist ein Mega-Thema. Zu Recht, denn es gibt längst tausende dschihadistische Websites. Ausgerechnet al-Qaida ist dabei allerdings zurückhaltend: Weder die Zentrale, noch die Filialen haben eigene Homepages. Neuerdings gibt es jedoch eine Ausnahme. Denn seit einer Woche sind die Dschihadisten der "Organisation al-Qaida im islamischen Westen" online erreichbar. Der Nordafrika-Ableger ist - nach Etablierung der Filialen in Saudi-Arabien (um 2002) und Irak (2004) - der jüngste Zuwachs zu Bin Ladens Terrornetzwerk. Allerdings handelt es sich um keine Neugründung: Al-Qaida im Maghreb (so der Name auf Arabisch, die Truppe selbst kürzt sich "AQIM" ab) ist die Nachfolgeorganisation der algerischen GSPC und nannte sich Anfang 2007 um. ... Die AQIM, muss man vielleicht ergänzen, ist schließlich nicht irgendeine kleine, dahergelaufene Terrorzelle - sie führte erst im April einen verheerenden Terroranschlag in Algier durch, dem 24 Menschen zum Opfer fielen. Außerdem ist sie ein Sammelbecken auch für Dschihadisten in den Nachbarländern Marokko und Tunesien. Und schließlich stellen Algerier einen hohen Anteil unter jenen Terroristen oder verhinderten Terroristen, die sich Europa als Ziel ausgesucht hatten. Natürlich ist der Aussagewert der Bilder begrenzt. Aber immerhin: Man sieht dutzende Männer, die mit schweren Waffen trainieren, etwa mit Granatwerfern. Sie durchqueren Flüsse, sie robben durch Wald und Wüste, sie arbeiten in Zelten an Laptops, sie präparieren Sprengsätze. Das alles macht einen wesentlich ernsthafteren, ja professionelleren Eindruck als zum Beispiel eine jüngst veröffentlichte Bilderserie der im Libanon operierenden "Fatah al-Islam" ... Dass es überhaupt eine AQIM-Website gibt, verdeutlicht übrigens, dass mittlerweile jede Qaida-Filiale vorgeht, wie sie es für am besten hält - ohne Einflussnahme von "oben", also der ehemaligen Zentrale um Osama Bin Laden und Aiman al-Sawahiri. Die Zentrale hatte übrigens nie eine eigene Website. Nur einzelne Qaida-Kader brachten Qaida-nahe Inhalte ab 1996 eigenständig ins Netz, so etwa der mittlerweile getötet Abd al-Aziz al-Mukrin mit neda.com.Genug Arbeit auf jeden Fall für die mit neuen Befugnissen ausgerüsteten Eurocops bei Europol mit ihrem Projekt Check the Web.
Und sonst: Der Kampf um die Cyber-Dominanz: "Cyber Command" soll Überlegenheit der USA im Cyberspace sichern. Das Pentagon fürchtet, China könnte die USA im Cyberspace militärisch überrunden. Daher richtet die US-Luftwaffe ein neues "Cyber Command" ein, um die "Informationsüberlegenheit" zu gewährleisten.
Labels: infowar, internet, propaganda, terror
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