US-Geheimdienstbericht: Irak-Krieg war vergeblich
--- Ein jetzt veröffentlichter US-Geheimdienstreport sorgt für Wirbel im Blätterwald und gibt den Irak-Krieg-Gegnern erneut Auftrieb:
Waren sechs Jahre "Krieg gegen den Terror" umsonst? Eine aktuelle Einschätzung der US-Geheimdienste zur Bedrohung der USA durch Terroristen geht in diese Richtung - Gegner von Präsident Bush sehen in ihr den letzten Beweis für Inkompetenz und Scheitern der US-Regierung. Das Echo ist verheerend. Allein die "New York Times" schickte heute drei Autoren in die Bütt, die den gestern veröffentlichten Bericht der US-Geheimdienste über die terroristische Bedrohung der USA zerpflückten und für Angriffe auf Präsident George W. Bush nutzten. "Liest man den Bericht ernsthaft, stellt er eine mächtige Widerlegung von Bushs Ansatz im Terrorkrieg dar", war im Editorial des Blattes zu lesen. "Ach ja, übrigens: Auch nach den Hunderten von Milliarden, die wir ausgegeben haben, und trotz der vielen Leben, die wir in Afghanistan und im Irak geopfert haben, sind wir heute genau so verwundbar wie zuvor", ätzte Maureen Dowd ... In der Tat geht aus dem Report hervor, dass die Gefahr von Terrorangriffen in den USA nach Ansicht der Agenten-Gemeinde gestiegen ist. Von dem "National Intelligence Estimate", das den Konsens von 16 US-Nachrichtendiensten abbildet, wurden zwar nur knapp zwei Seiten freigegeben, während der Rest als geheim klassifiziert ist. Aber die veröffentlichten "Schlüsselergebnisse" sind dennoch deutlich. So heißt es etwa, dass das Terrornetzwerk al-Qaida nach wie vor die größte Bedrohung der Sicherheit der USA auf ihrem eigenen Gebiet darstellt. Bin Ladens Mannen sei es nicht nur gelungen, "einen sicheren Rückzugsort" im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet zu etablieren und eine neue Schicht von "operativen Kadern" hervorzubringen, sondern im Irak auch noch einen Ableger zu schaffen, der ebenfalls Angriffe auf die USA plane ... Es ist vor allem der Vergleich mit früheren Einschätzungen, an denen deutlich wird, was am aktuellen Lagebericht so verstörend ist. Erst im vergangenen September hatte es nämlich geheißen, amerikanische Operationen hätten "die Führung al-Qaidas ernsthaft beschädigt". Heute schreiben dieselben Absender: "Die Gruppe hat ihre Schlüsselkapazitäten zum Angriff auf die USA entweder bewahrt oder neu gewonnen." Diese Fähigkeiten, sagen die Experten zudem voraus, werde das Netzwerk "weiter verstärken."Mehr dazu u.a. bei Telepolis.
Und sonst: Dan Gilmor zum Stand des Citizen Journalism: We’ve come a long way. There’s a growing recognition and appreciation of why citizen journalism matters. Investments, from media organizations and others, are fueling experiments of various kinds. Revenue models are taking early shape. And, most important, there’s a flood of great ideas. But we have a long, long way to go. We need much more experimentation in journalism and community information projects. The business models are, at best, uncertain — and some notable failures are discouraging. Dealing with the issues of trust, credibility and ethics is essential; as are more tools and training, including a dramatically updated notion of media literacy. Erwähnt werden auch die "Leser-Reporter" der Bild als "Citizen Papparazzi".
Einen der frühen Bürger-Journalisten aus dem Irak-Krieg gibts auch noch: Veteran Iraq war correspondent Chris Albritton has begun writing a regular MediaWatch column for the recently-launched news website, IraqSlogger.com. Recent columns have examined the amount of U.S. reporting on Iraq compared to other topics, highlighted the work of an Iraqi editorial cartoonist, and discussed a recently-uncovered memorandum by U.S. Marines discussing how to spin the killing of civilians in Haditha.
Labels: bush, CitizenJournalism, geheimdienste, irak, qaida, terror
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