US-Behörde probierts mit gefakter Pressekonferenz
--- Von gefakten oder bezahlten Nachrichten in diversen Medien hat man ja schon einiges gehört. Die schon im Katrina-Umfeld in die Kritik geratene US-Notfallbehörde Federal Emergency Management Agency (FEMA) ging nun einen deutlichen Schritt weiter:
Es waren erfreulich harmlose Fragen, mit denen sich Harvey Johnson konfrontiert sah. "Sind Sie zufrieden mit Femas Reaktion?", fragte ein Reporter den Vizechef der Federal Emergency Management Agency zur Brandkatastrophe. "Ja, ich bin sehr zufrieden", antwortete Johnson. Kritischer wurde es im Verlauf der am vergangenen Dienstag von der Fema in Washington anberaumten Pressekonferenz nicht - denn alle vermeintlichen Journalisten vor Ort waren in Wirklichkeit Fema-Mitarbeiter, wie die "Washington Post" jetzt herausfand.Die Behörde hatte ihre Pressekonferenz zu den schweren Waldbränden in Kalifornien erst 15 Minuten vor Beginn angekündigt. Deshalb war es keinem einzigen Reporter möglich, bei der Veranstaltung präsent zu sein. Einige Journalisten ließen sich telefonisch zuschalten, konnten jedoch keine Fragen stellen. Vor Ort waren neben Johnson lediglich Mitarbeiter der Fema anwesend. Die Pressekonferenz wurde von mehreren TV-Stationen übertragen. Die Behördenleute gaben sich zu keiner Zeit als Fema-Angestellte zu erkennen und stellten ihrem Vorgesetzten etliche lammfromme Fragen. ohnson schrieb am Freitag in einem Beitrag für die "Washington Post": "Unser Ziel war es, die Information so schnell wie möglich zu verbreiten, dabei haben wir einen Fehler gemacht." Er wies jedoch darauf hin, wie hervorragend die Reaktion der Fema auf die Waldbrände gewesen sei. Eine Sprecherin von Präsident George W. Bush sagte der "Los Angeles Times" (Samstagsausgabe): "Das ist keine Praxis, die wir hier im Weißen Haus anwenden würden." ... Deutlicher äußerte sich das US-Heimatschutzministerium, dem die Behörde unterstellt ist: "Das ist unentschuldbar, solche Aktionen werden nicht toleriert und dürfen sich nicht wiederholen."Und sonst: Schäuble kämpft weiter gegen islamistische Propaganda im Netz: Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble hat am heutigen Freitag das Gemeinsame Internetzentrum (GIZ) in Berlin besucht, dessen Aufgabe es ist, Informationen zum islamistischen Extremismus und Terrorismus durch die Beobachtung einschlägiger Internetseiten zu beschaffen. ... Die GIZ-Mitarbeiter wussten unterdessen davon zu berichten, dass Deutsch als Sprache islamistischer Propaganda im weltweiten Datennetz immer mehr an Bedeutung gewinne. Wichtigste Sprache sei zwar nach wie vor Arabisch, aber neben der zunehmenden Zahl englisch- und französischsprachiger Webseiten fänden sich zunehmend auch solche auf deutsch. Schäuble wertete die Zunahme als ein Zeichen dafür, wie versucht werde, gezielt Menschen anzuwerben, die weder einen ausländischen noch einen Migrationshintergrund haben. Auch berichteten die Mitarbeiter dem Minister von einer explosionsartigen Vermehrung islamistischer Propaganda im Datennetz.
Passend dazu von der anderen Seite: Mit eigenen Videos gegen Terror-PR. Die NATO will politischen Eiferern, etwa islamischen Extremisten, die ihre Öffentlichkeitsarbeit inzwischen professionell aufgezogen haben, jetzt auch in puncto PR den Kampf ansagen – und künftig ebenfalls auf die Macht des bewegten Bildes setzen. Laut der Nachrichtenagentur Canadian Press hat Dänemark eine Million Euro bewilligt, um die NATO mit Kameras und Videotechnik zu versorgen – das Ziel: Die Soldaten sollen öffentlichkeitswirksames Bildmaterial aus Afghanistan liefern.
Bush dürfte als großer Umarmer in die Geschichte der symbolischen Politik eingehen: Bush the Embracer: Interpreting the Presidential Hug. ... Long after his presidency is history, some of the most memorable images of Bush's years in office will involve hugs.
Labels: bush, medien, PR, propaganda, SymbolischePolitik, terror, usa
2 Comments:
Es ist schon erstaunlich, dass sich ein ganzer Behördenapparat bis in die Spitze hinein davon überzeugen lässt, mit dieser Aktion durchzukommen. Schlechtes Krisenmanagement (Hurrikan Katrina) ist nicht mit noch schlechterem Kommunikationsmanagement wieder gut zu machen.
In-shallah ... hahahahahaha ... es ist wirklich sehr ärgerlich dass man das gefahr in den Anderen sieht und Sich selbst dabei aus dem Auge verliert.
Was du nicht willst das dir geschieht tu das auch einen nicht (an).
Behörden haben viel zu viel macht und führen uns immer wieder in Kriege die wir 'einfachen leute' nicht wollen!
Und ich muss meinen commentvorgänger unter die Arme greifen und beifall bieten.
The Matrix ... Zukunftsmusik? Mr. Smith is in the air, webwide! Hahahahaha ... In -shallah, wenn gott will, deo volente ...
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